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ZDF-Chefredakteur für Qualität und Unabhängigkeit geehrt
ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender erhält in diesem Jahr den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus. Die Jury zeichnet Brender für seine "vorbildhafte, journalistische Haltung" aus. Brender stehe für Qualität und Unabhängigkeit und setze sie auch gegen Widerstände durch. Er sei nur seiner journalistischen Aufgabe verpflichtet und lasse sich von niemandem vereinnahmen. "Er hält Distanz und macht sich nicht gemein ganz im Sinne des ehemaligen Tagesthemen-Moderators Hanns-Joachim Friedrichs", lautet die Begründung der Jury. Brenders Haltung und die daraus folgenden Handlungen machten insbesondere jüngeren Journalisten Mut, keinem Druck oder Einflussversuch nachzugeben.
Erste journalistische Schritte in der ARD
Brender begann seine journalistische Laufbahn beim Südwestfunk, er arbeitete bei der Zeit und anschließend als Redakteur bei den Tagesthemen. Von 1984 bis 1989 vertrat er die ARD als Korrespondent in Südamerika, wurde dann Auslandschef und später Chefredakteur des WDR-Fernsehens. Seit dem 1. April 2000 ist Brender Chefredakteur des ZDF. Um seine Vertragsverlängerung beim ZDF hatte es einen wochenlangen Streit gegeben. Der stellvertretende ZDF-Verwaltungsratschef, Hessens Ministerpräsident Roland Koch, hatte sich offen für eine Ablösung Brenders ausgesprochen und dabei qualitative Argumente angeführt. Zuletzt hatte Brender auf sein Recht verzichtet, ein Jahr vor Ablauf zu erfahren, ob sein Vertrag für weitere fünf Jahre verlängert wird.
Förderpreis für ZDF-Autoren
Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Förderpreis geht an Astrid Randerath und Christian Esser, die Autoren der ZDF-Fernsehdokumentation "Das Pharmakartell". Die Jury hält die "Frontal-21"-Dokumentation für ein herausragendes Beispiel von investigativem Journalismus.
Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis und der Förderpreis werden von einem 16-köpfigen Freundeskreis des 1995 gestorbenen Tagesthemen-Moderators alljährlich an Fernsehjournalisten vergeben, die "mit herausragenden Arbeiten bewiesen haben, dass sie kreative, kritische und unabhängige Journalisten sind".