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Hamburg, 22.10.2013

Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

Armbruster für Syrien-Berichte geehrt

Der ARD-Korrespondent Jörg Armbruster und der freie Journalist Marcel Mettelsiefen sind mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2013 ausgezeichnet worden. Die mit insgesamt 5000 Euro dotierte Ehrung gehe an zwei Journalisten, die in völlig unterschiedlicher, aber in herausragender Weise über den Bürgerkrieg in Syrien berichtet haben, so die Begründung der Jury.

Wohltuender Kontrast zu den lärmenden Schnellfeuervideos"

Die Jury lobte die sorgfältigen, überlegten und zurückhaltenden Analysen von Armbruster. Der langjährige Leiter des ARD-Studios Kairo habe sich "von der Hektik des täglichen Produktionsdrucks und den inszenatorischen Erwartungen an einen Fernsehkorrespondenten in Krisen- und Kriegsgebieten" nicht treiben lassen. Seine "ruhige Sprache, seine erklärenden, manchmal didaktisch anmutenden Bildberichte" seien "wohltuender und hochinformativer Kontrast zu den lärmenden Schnellfeuervideos" aus Syrien.

Wie gefährlich seine Arbeit ist, wurde im März 2013 offensichtlich: Bei Dreharbeiten für eine Reportage in Aleppo wurde Armbruster angeschossen und schwer verletzt. Eine seiner Schalten für die tagesschau wurde geradezu legendär: Die Nachricht vom Sturz des langjährigen ägyptischen Machthabers Hosni Mubarak 2011 wurde exakt in dem Moment bekannt, als Armbruster live auf Sendung war.

Förderpreis für WDR-Reporterin

Mettelsiefen berichtet als freier Journalist multimedial aus Nahost. Für den "Stern" und den "Spiegel" war er in Ägypten, Libyen und Syrien. Seit 2011 dreht er Reportagen und Dokumentationen für ARD und ZDF sowie für Sender in anderen Ländern. Seine Augenzeugenberichte aus Libyen und Syrien gehörten "zum Besten, was im deutschsprachigen Fernsehen über diese Länder in Revolution zu sehen war", heißt es in der Begründung der Jury.

Der Förderpreis geht in diesem Jahr an die WDR-Reporterin Eva Müller. Mit ihr werde eine junge Journalistin ausgezeichnet, "die sich mit Zähigkeit und langem Atem filmischen Themen stellt, an die sich die meisten ihrer Berufskollegen und -kolleginnen nicht mehr wagen", so die Jury.

Mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis werden jährlich Fernsehjournalisten für ihre kreative, kritische und unabhängige Arbeit ausgezeichnet. Der Preis ist benannt nach dem langjährigen tagesthemen-Moderator Friedrichs, der 1995 starb.