Nachruf auf unser Mitglied und Preisträger von 1997 Christoph Maria Fröhder

Christoph Maria Fröhder
Christoph Maria Fröhder †
Foto (c) Volker Skierka

Was für ein toller Typ, immer an der Front, wo auch immer - so wirkte Christoph Maria Fröhder auf mich, damals angehender Jungredakteur bei Monitor im WDR. Christoph tauchte im Schneideraum auf mit Filmbüchsen unterm Arm. Es war ein Auftritt. Ein Ruf ging ihm voraus, und das wusste er.

Fast 50 Jahre ist das her, es war unsere erste Begegnung. Christoph kam gerade aus Kambodscha zurück, erlebte und dokumentierte als einziger westlicher Fernsehjournalist in Phnom Penh den Einmarsch der Roten Khmer. Diese üble Truppe hatte danach eine Terrorherrschaft mit Millionen Toten zu verantworten. Die berüchtigten Killing Fields wurden zum Begriff für ideologisch motivierten Völkermord.

In dieser Lage auszuharren und zu hoffen, dass Bilder irgendwie die Weltöffentlichkeit erreichen, erforderte ein Höchstmaß an Mut, angetrieben durch den Willen, auch unter widrigsten Umständen Reporterpflichten zu erfüllen. Das Filmmaterial schmuggelte Christoph in einem falschen Gipskorsett aus Kambodscha heraus. Tricks und Finten beherrschte er perfekt, nicht nur bei dieser Gelegenheit.

Christoph war Reporter mit Leib und Seele, auch in Vietnam, Afghanistan und Angola, immer bereit Risiken einzugehen, wie kaum ein zweiter. Wann immer insbesondere die ARD jemanden brauchte, der sich traute, war er zur Stelle. Er konnte stur und eigensinnig sein, legte größten Wert auf seine Unabhängigkeit, blieb sein Leben lang freier Journalist, schlug alle Angebote auf Anstellung aus.

In den 90er Jahren berichtete er erneut aus Krisen- und Kriegsgebieten, so beim Golfkrieg und dem Irakkrieg. Als einer von ganz wenigen blieb er in Bagdad ungeachtet der schweren Bombenangriffe. Unvergesslich seine Reportage über zivile Opfer in einer Schutzeinrichtung, die „versehentlich“ getroffen wurde. Wie schon in Vietnam entlarvte er die Lügen der Propaganda und den Zynismus, wenn von „Kollateralschäden“ die offizielle Rede war. Er hätte sich nie als Reporter „embedded“ verdingen wollen.

Seinen kritischen Maßstäben blieb er auch bei seinen Inlandsberichten treu, so etwa, als er Korruption in der Nuklearindustrie aufdeckte. Er ließ sich nicht einschüchtern, auch wenn Anwaltskanzleien und, wie geschehen, Privatdetektive auf ihn angesetzt wurden. „Wer die Roten Khmer überlebt hat, hat doch vor denen keine Angst mehr“, meinte er selbstbewusst.

Die hauptamtlichen Journalisten in den Stuben der Heimatredaktionen traf gelegentlich sein Spott, verkrustete Strukturen in den öffentlich-rechtlichen Anstalten seine Kritik, die Kritik eines Einzelkämpfers, der er immer war und bleiben wollte.

1997 wurde ihm als erst drittem Preisträger der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis verliehen für kreativen, kritischen, parteiunabhängigen Journalismus.
Mit Christoph Maria Fröhder verliert der deutsche Journalismus einen vorzüglichen Reporter, der sich nie vereinnahmen ließ, eigensinnig, aber unbestechlich und mutig. Ein Vorbild. Wir trauern um ihn und mit seiner Familie.

Claus Richter

Hanns–Joachim-Friedrichs-Preis 2023 an Ina Ruck und Elmar Theveßen

Porträts: Ina Ruck, Elmar Theveßen
Ina Ruck | Elmar Theveßen

2023, in seinem 27. Jahr, geht der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus zu gleichen Teilen an die WDR-Korrespondentin Ina Ruck (derzeit Leiterin des ARD-Studios in Moskau). Sie gehört seit Jahrzehnten zu den besten, mit beeindruckendem Hintergrundwissen und brillanter Sprachkenntnis ausgestatteten Journalistinnen und Journalisten, die von dort berichten und an den ZDF-Journalisten Elmar Theveßen (derzeit Leiter des ZDF-Studios Washington). Er verbindet nach einer bemerkenswerten Karriere, an der Nachrichtenfront wie auf Entscheidungsebenen der ZDF-Zentrale, souveräne Sachkenntnis mit scharfem Blick für die großen Zusammenhänge.

 

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Hanns-Joachim Friedrichs Sonderpreis 2023 an drei ukrainische Journalistinnen

Porträts: Sevgil Musaieva, Natalyia Gumenyuk, Olga Rudenko
Sevgil Musaieva (c) Dmytro Larin
Nataliya Gumenyuk (c) Oleksandr Popenko
Olga Rudenko (c) WDR/Ben Knabe

Der Sonderpreis ehrt in diesem Jahr drei ukrainische Journalistinnen, stellvertretend für alle, die in einem extrem schwierigen, gefährlichen Umfeld professionelle journalistische Arbeit leisten; die mit ihrer Kenntnis des Landes, seiner Menschen und seiner politischen Verflechtungen eine unverzichtbare Basis auch für die Anstrengungen ausländischer Korrespondenten liefern.

Die Preisträgerin und ihre Medien veröffentlichen nicht nur auf Ukrainisch sondern auch auf Englisch und bieten damit zugleich wichtige, und vor allem unabhängige Quellen für ein internationales Publikum.

Sevgil Musaieva ist bereits seit 2014 Chefredakteurin des Internetportals Ukraina Pravda. Als preisgekrönte Investigativjournalistin für den Bereich Wirtschaftskriminalität hat sie sich seit vielen Jahren dem Kampf gegen Korruption verschrieben, trotz der Gefahren, die damit in der Ukraine lange Zeit einhergingen. Einer ihrer Vorgänger, Georgij Gongadse, der die Ukrainskaja Prawda 2000 gegründet hatte, wurde im selben Jahr brutal ermordet.

Nataliya Gumenyuk ist Kriegsreporterin und Mitbegründerin des Digitalsenders Hromadske und Leiterin des Public Interest Journalism Lab. Auch sie gehört zur Euromaidan-Generation, die sich frühzeitig gegen Zensur und staatliche Einmischung auflehnte.

Olga Rudenko ist Chefredakteurin und Mitbegründerin des Internetportals Kyiv Independent, das 2021 gegründet wurde, um unabhängigen und unbequemen Journalismus in der Ukraine zu fördern. Kyiv Independent legt besonderen Wert auf professionelle Distanz zu Staat und Regierung auch in Kriegszeiten. Olga Rudenko war bereits 2014 im Donbas als Kriegsreporterin im Einsatz.

Die besondere Herausforderung ihrer journalistischen Arbeit liegt darin, Kriegsberichterstatterinnen im eigenen Land zu sein. Es ist ihre Heimat, die zerstört wird, ihre Wohnungen, in denen sie in Bombennächten ausharren, es sind ihre Angehörigen, Freunde und Kollegen, die an der Front kämpfen und sterben. Trotzdem unabhängig und professionell zu arbeiten und zuverlässig zu recherchieren, ist eine herausragende Leistung, die wir würdigen möchten. Sevgi Musaieva, Nataliya Gumenyuk und Olga Rudenko sind darüber hinaus Repräsentanten jener ukrainischen Generation, die seit langem für
(Medien-)Freiheit, Demokratie und Transparenz kämpft. Es ist diese Generation, die der Kreml besonders fürchtet und die er vernichten will.

 

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Die Sendung der Preisverleihung 2023 können Sie hier anschauen:

Wir trauern um die Witwe von Hanns Joachim Friedrichs und unsere Ehrenvorsitzende

Ilse Friedrichs

Geboren am 11. Juli 1933
Gestorben am 25. Februar 2023

Vorstand und Mitglieder des Vereins zur Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises e.V.

Wir trauern um unser Gründungsmitglied

Jürgen Flimm

Geboren am 17. Juli 1941
Gestorben am 4. Februar 2023

Vorstand und Mitglieder des Vereins zur Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises e.V.

Zum Tode unseres Gründungsmitglieds Jürgen Flimm:

Über die Sinnstiftung des Preises

Von Volker Skierka

„Letztens“, so schrieb der Nachfolger von Hanns Joachim Friedrichs als Moderator der ARD-Tagesthemen, Ulrich Wickert, in einer undatierten, aber mit Sicherheit Ende Februar/Anfang März 1995 verfassten Aktennotiz, „saßen Jürgen Flimm, Volker Skierka und ich zusammen, sprachen über Hanns Joachim F., und Jürgen Flimm gab die […] Idee eines H-J-F-Preises wieder. Wir griffen diese Idee auf und – nach mehreren Gesprächen – schlagen wir vor: Die hier anführten Freunde von Hajo gründen ein Kuratorium, das den ‚HJF-Preis für herausragenden Fernsehjournalismus‘ einmal jährlich an eine Person verleiht. […]. Ausgezeichnet werden sollen Journalisten, die nicht qua Alter oder häufiger Fernsehpräsenz zu den üblichen Preisträgern aller Art gehören. Die Kriterien ergeben sich aus dem, wofür HJF als Journalist Zeit seines Lebens stand: als kritischer und parteiunabhängiger Journalist. […].“ Die Aktennotiz ging außer an die erwähnten Personen auch an Cordt Schnibben, Jürgen Leinemann und Manfred Bissinger.

Jürgen Flimm war damals Intendant des Hamburger Thalia-Theaters. Er gehörte zu den treibenden Kräften hinter der Idee, aus der dieser Verein wurde. Von seiner Bühne in das damalige, im Brasserie-Stil eingerichtete, Theater-Restaurant „Paquebot“ dauerte der Fußweg, so hat es der Schauspieler Sven-Erik Bechtolf einmal errechnet, 18 Sekunden. Dorthin, an einen großen Tisch links neben dem Eingang also lud der Intendant des Hauses die Kerntruppe des künftigen Vereins zur Gründungsversammlung ein. Er brachte auch gleich einen befreundeten Notar aus einer Kanzlei, die auch nur zwei Minuten entfernt lag, mit: Reiner Stadler, mit dem bereits ein Satzungsentwurf vorbereitet worden war. Die Zeit drängte, denn die Vereinsgründung sollte schnell gehen, der Notar sollte sie im Eilverfahren beim Vereinsregistergericht durchsetzen, weil die Runde den auf dem Sterbebett liegenden Freund zu dessen voraussichtlich letzten Geburtstags mit der Gründung dieses Vereins überraschen wollte. In der undatierten „Niederschrift über die Gründungsversammlung“, welche wohl am 9. März 1995 stattfand, heißt es: „Gegen den Inhalt des vorgeschlagenen Wortlautes wurden keine Einwände erhoben. […] Sodann erfolgte die Wahl des Vorstandes.“ Uli Wickert wurde Vorsitzender, Cordt Schnibben Schriftführer, ich übernahm das Amt des Kassenwarts. Das Amt des Stellvertretenden Vorsitzenden übernahm Jürgen Flimm. Mit dabei, wenn es um den Verein ging, war auch Jürgen Flimms Frau, Susanne Ottersbach, die ebenfalls zu den Gründungsmitgliedern gehört.

Die Überraschung gelang. „Als der ‚Verein‘ sich am Spätnachmittag des 15. März 1995 in Friedrichs' Wohnung in der Hamburger Abteistraße versammelte“, so erinnerte sich später Hermann Schreiber in seinem Buch „Das gute Ende“, las Ulrich Wickert „die Stiftungsurkunde vor, und zu den künftigen Verleihungen des Preises sagte er: ‚Wo immer du dann auch sein wirst, Hanns, du wirst dabei sein.‘ Dann tranken wir einen Schluck Champagner und sangen, so gut es eben ging, ‚Happy birthday‘. […] Und dann gab es doch noch eine richtige Geburtstagsfeier, mit Snacks und Smalltalk und allerhand Gelächter. ‚Es gab wunderbar leichte Gespräche manchmal‘, hat einer der versammelten Freunde, Jürgen Leinemann, später gesagt, ‚von einer befreiten Heiterkeit, wie sie nur im Wissen um den nahen Tod aufkommt. Liebevoll und getragen von zärtlicher Aufmerksamkeit füreinander.‘ Während der Trainer Otto Rehagel und der fußballkundige Theatermann Jürgen Flimm sich in ein Fachgespräch mit dem ehemaligen Sportstudio-Moderator Friedrichs verwickelten, gingen die übrigen Gäste zum Buffett und kamen nach und nach mit ihren Tellern und ihren Gläsern wieder ins Schlafzimmer. Es wurden Stühle geholt und volle Flaschen, und schließlich biwakierten wir zwei oder drei Stunden am Bett und auf dem Bett des Todkranken und genossen diese Gemeinsamkeit, als wären wir so freundschaftlich noch nie beisammen gewesen und würden es auch nie wieder sein.“ (https://hanns-joachim-friedrichs.de/index.php/hermann-schreiber-ueber-hjf.html).

Wir baten Hanns damals, er möge selbst den ersten Preisträger ernennen, und seine Wahl fiel umgehend auf Thomas Roth. Dann kündigte er an, er wolle unsere künftigen Entscheidungen dann „von Wolke 7 aus“ begleiten. Meiner Erinnerung nach war es Jürgen Flimm mit seinem kölschen Gemüt, der dann das Ritual aufbrachte, dass der letzte Punkt der Tagesordnung unserer Mitgliederversammlungen seither stets das „Erheben des Glases auf Hanns auf Wolke 7“ war. Aber Jürgen war, wenn er an unseren Treffen trotz seiner Verpflichtungen teilnehmen konnte, stets darauf bedacht, dass der Preis an Fernsehjournalistinnen und -journalisten vergeben wurde, die den damals festgelegten Kriterien entsprachen. Und wenn Kandidaten oder gewisse Strukturen im Öffentlich-Rechtlichen Mediensystem zur Debatte standen, die in seinen Augen diesen, seinen und Hanns‘ Ansprüchen nicht zu genügen schienen, konnte der Theatermann in den Diskussionen auch schon mal gehörig aus der Haut fahren und gegen „diese Fernsehfuzzies“ abledern. Aber ebenso schnell konnte er dann auch wieder versöhnlich werden mit seinem gottgegebenen Humor. „Ich bin ein geradezu harmoniesüchtiger Mensch, ich lebe gern ohne Aggression mit Leuten“, sagte er einmal in einem Gespräch mit dem einstigen Theaterkritiker Peter Iden. Im Protokoll einer Mitgliederversammlung des Vereins von vor wenigen Jahren las sich das dann so: „Die Suche nach den Preisträgern […] wurde zu seiner mitreißenden emotionalen Diskussion über die Sinnstiftung des Preises, über seine Geschichte und über den Vorbildcharakter desjenigen, dessen Namen der Preis und der Verein tragen: Hanns-Joachim-Friedrichs. Vor allem Jürgen Flimm legte in einem sehr persönlichen Statement den Impuls frei, der […]  zur Stiftung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises führte: die große Zuneigung der Freunde zu Hanns-Joachim-Friedrichs, mit dem sie sich persönlich eng verbunden fühlten und dessen berufliche Ethik und Haltung sie teilten. Jürgen Flimms Redebeitrag beeindruckte viele in der Runde und machte gleichzeitig aber auch die innere Veränderung des Vereins deutlich: vom engen Freundeskreis zum Kreis der Nachfolger derer, die die journalistischen Grundsätze von Hanns-Joachim-Friedrichs zum Maßstab ihres journalistischen Lebens nehmen.“ In dem erwähnten Gespräch mit Peter Iden sagte er einmal über das Theater: „Unser Medium ist schnelllebig – um so größer ist das Verlangen nach Dauerhaftigkeit, etwas tieferer Gründung.“ Genau das ist es, was er auch im Journalismus erkannte, was ihn mit unserem Anliegen verband, und weshalb wir sein Andenken in Ehren halten werden.

Key-Note des ZEIT-Chefredakteurs Giovanni di Lorenzo über den Zustand des Öffentlich Rechtlichen Rundfunks

(gehalten anlässlich der Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises am 10. November 2022 beim NDR-Fernsehen in Hamburg)

 

Liebe Preisträgerinnen, liebe Preisträger
hochgeschätzte Kolleginnen und hochgeschätzte Kollegen,

wer heute Hanns-Joachim Friedrichs zitiert, der greift meist auf einen Satz zurück, der längst zum geflügelten Wort geworden ist. Sie kennen es alle – und Sie wissen auch, worum es geht. Im selben Interview, aus dem das stammt, sagte Friedrichs aber noch etwas anderes, das mich sehr berührt, weil es so wirkt, als sei es gerade eben erst geschrieben worden, für diese letzten Monate in denen die Menschen von der Flut der schlechten Nachrichten geradezu überrollt werden. Auf die Frage, ob es ihn gestört habe, als Moderator ständig den Tod präsentieren zu müssen, sagte Friedrichs: „Wer die Seele der Welt nicht zeigen will, in welcher Form auch immer, der wird als Journalist zeitlebens seine Schwierigkeiten haben.“ Das meint nicht, dass besonders sensible Menschen unserem Beruf nicht gewachsen sind, im Gegenteil. Aber wir Journalisten müssen die Welt eben so zeigen, wie sie ist – selbst wenn die Bilder uns auch nach Redaktionsschluss nicht loslassen. Wie schwer das manchmal ist, weiß wohl niemand besser als die heute Abend hier ausgezeichneten Kolleginnen und Kollegen, allesamt hervorragende Journalistinnen und Meister ihres Faches.
Bevor wir sie alle aber hochleben lassen, habe ich eine kleine Herausforderung zu meistern, an der jede Seele, ob sensibel oder weniger sensibel, nur eklatant Schaden nehmen kann. Ich bin nämlich gebeten worden, etwas Grundsätzliches zum Zustand des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks zu sagen. Die Jury schickte ihre härteste Vertreterin vor, die Widerspruch, wenn überhaupt, nur theoretisch kennt: Sie schickte Sandra Maischberger. Und so stehe ich hier jetzt, ich kann nicht anders, und muss Sie, als ob es nicht schon genug schlechte Nachrichten gäbe, mit der Krise des Öffentlich-Rechtlichen Systems behelligen.

Das Thema bewegt mich, da werde ich sehr emotional. ...

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Die Sendung der Preisverleihung 2022 können Sie hier anschauen:

Die Sendung der Podiumsdiskussion 2022 können Sie hier anschauen:

Wir trauern um unser Gründungsmitglied

Fritz Pleitgen

Geboren am 21. März 1938
Gestorben am 15. September 2022

Vorstand und Mitglieder des Vereins zur Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises e.V.

Fritz Pleitgen
Foto (c) WDR

Rastlos gelassen!

Abschied von Fritz Pleitgen

Von Thomas Roth

Sollen Journalisten irgendwo in der Pampa, zum Beispiel am Ural, dem Tor zum kalten Sibirien, Krankenhäuser bauen? Haben die nichts Besseres zu tun? Ist das überhaupt deren Aufgabe? Und machen die sich da nicht, oh Schreck, mit etwas gemein, was sie um Himmels willen nicht sollten? Sagen wir, die machen sich gemein mit dem Leben? Bestimmt gibt es mehr oder weniger kluge Seminare, die das gerne theoretisch zu klären versuchen. Sollen sie. Aber das, soviel ist sicher, war Fritz Pleitgens Sache nicht. Der machte einfach. Er sorgte dafür, dass Spenden in Millionenhöhe gesammelt wurden und dieses onkologische Kinderkrankenhaus in der Stadt Perm am Ural zustande kam, und Kinderleben rettete. Bis heute. Über Pleitgens Tod hinaus. Durfte der das? Wer Pleitgen kannte weiß, der mußte das. Er konnte nicht anders. Ein blendender Journalist war er trotzdem. Aus meiner Sicht genau deshalb.

Vom Ende her betrachtet sehen große Karrieren, schon gar in Medien, immer grandios aus. Da vergißt man dann als Betrachter gerne den gelegentlich bitteren Anfang. Wenn Fritz Pleitgen überhaupt darüber geredet hat, dann eher beiläufig, unaufwendig, fast schon lakonisch. Von der Kindheit im Ruhrgebiet, Geburtsjahr 1938 im März als fünftes Kind, der Vater lange arbeitslos. Der sicherste Tischgenosse damals war Hunger und Armut. Dann kamen schon der große Krieg und die Bomben auf das Ruhrgebiet rund um Essen und die Rüstungsbetriebe. Die Nazis und ihre begeisterten braunen Unterstützer hatten das Höllenfeuer entzündet und über Europa gebracht. Pleitgen hat das so beschrieben: „Der Krieg begann in Essen sehr früh, weil Essen als Waffenschmiede Ziel von Bombenangriffen der alliierten Streitkräfte war. Und ich kann mich daran erinnern, dass meine erste Wahrnehmung als Kleinkind in diesem Leben Sirenengeheul waren und Flammen.“ Später die Hungerwinter, die Evakuierung nach Schlesien und wieder zurück. Als Flüchtlingskind.

Das hat ihn tief geprägt und er hat das nie vergessen. Darin, da bin ich mir sicher, liegt auch einer der Schlüssel für seine intensive Beschäftigung mit Russland respektive der damaligen Sowjetunion. Er war dort, wie auch später in den USA von Washington bis New York, ein leidenschaftlicher und hoch geachteter Journalist. Aber Versöhnung mit Russland und Willy Brandts Ostpolitik war ihm darüber hinaus ein Herzensanliegen. Bis jetzt. Und er hat sich, wo er konnte, auch später im Leben genau dafür engagiert. Umso entsetzter war er, nun schon lange krank, als er das Unheil heraufziehen sah und Putins ungeheuerlicher Angriffskrieg gegen die Ukraine begann. Aber weil Fritz Pleitgen zwar ein Humanist, aber eben auch ein blendender Journalist war, hat er das auch in entsprechenden Sendungen wie etwa bei Bettina Böttinger auch direkt benannt: „Ich halte Putin für einen Kriegsverbrecher!“ Es brauchte sehr lange bis ein Fritz Pleitgen zu solcher Terminologie griff. Dann allerdings meinte er es auch so.

Mit Hanns-Joachim-Friedrichs verband ihn Kollegialität, Achtung und Freundschaft. Beide schätzten sich sehr. Auch deshalb hat er sich nach Friedrichs´ Tod mit einem engen Kreis von Freunden zusammengetan und den „Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus“ begründet und den gemeinnützigen Verein, der ihn trägt. Beide, Hanns Joachim Friedrichs wie Fritz Pleitgen, standen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und für Qualitätsjournalismus wie er beispielhaft ist. Wir wissen schon jetzt, wie sehr wir Fritz Pleitgen vermissen werden. Und doch bleibt er in all seiner rastlosen Gelassenheit, die ihn ausgezeichnet hat, bei uns. Als Vorbild.

Hanns–Joachim-Friedrichs-Preis 2022 an Christoph Reuter und OstWest

Porträts: Christoph Reuter, Redaktion von OstWest
Christoph Reuter | Redaktion OstWest

2022, in seinem 26. Jahr, geht der Hanns-Joachim Friedrichspreis für Fernsehjournalismus an den SPIEGEL-Reporter Christoph Reuter für seine herausragenden Leistungen in der Berichterstattung über den Angriff der Russischen Föderation auf die Ukraine und zu gleichen Teilen an die Redaktion und Reporter*innen von OstWest, Berlin für ihren mutigen Einsatz für die Information einer russischsprachigen Öffentlichkeit, die ihr Bild von den Ereignissen fast nur noch aus staatlich kontrollierten Medien beziehen kann. Der Sonderpreis 2022 geht an die Redaktion der Nachrichtensendung „logo!“ im Sender „KiKa“ (Kinderkanal), besonders für ihre so achtsame wie ehrliche Berichterstattung über den Ukraine-Konflikt in einer Sendung für Kinder.

Es waren wieder zahlreiche Leistungen und Nennungen aus allen Feldern des Fernseh-Journalismus zu bedenken, zu beraten und zu würdigen. Trotzdem fand die Jury des HJF-Preises schnell Konsens in der Überzeugung, dass im Jahr der „Zeitenwende“ die Berichterstattung über den Krieg in der Ukraine im Zentrum stehen muss.

Der Angriffskrieg einer Großmacht auf ein Land in Europa stellte Sender, Redaktionen und Reporter*innen vor Herausforderungen, die die heutige Generation so noch nicht erlebt hat.

Zudem hat sich das mediale Umfeld verändert. Ein mittlerweile erheblicher Teil der Öffentlichkeit misst bei Ereignissen von solch globaler Bedeutung vertraute Quellen an ausländischer, bspw. angelsächsischer Konkurrenz, die vergleichbare Vorstellungen von journalistischer Arbeit hat, in der Ausführung aber ihre eigenen professionellen Maßstäbe setzt.

Solche Veränderungen und Konsequenzen daraus haben in den Diskussionen der Jury – neben den herausragenden Leistungen der schlussendlichen Preisträger*innen - eine große Rolle gespielt.

Die HJF-Preisverleihung hat sich in den letzten Jahren zu einem Forum entwickelt, auf dem die Branche akute Fragen des TV-Journalismus verhandelt:

2021: „Aktualität auf den Grund gehen“ (Katrin Eigendorf, ZDF / Carl Gierstorfer, RBB)
2020: „Unabhängigkeit“ (Emily Maitlis, BBC / Ulf Roeller ZDF)
2019: „Faktentreue“ (Mai Thi Nguyen Kim, WDR / Harald Lesch, ZDF).
2022 wird das Thema „Krisenberichterstattung“ eine neue Gelegenheit bieten.

Der Preis wird am 10. November 2022 im Rahmen einer Veranstaltung des Vereins beim NDR in Hamburg offiziell verliehen.

Der Hauptpreis ist insgesamt mit 5.000 € dotiert und wird entsprechend aufgeteilt. Der Sonderpreis ist mit 2.500 € dotiert.

Zudem verleiht der Verein ein von SPIEGEL TV und WDR gestiftetes Förderstipendium, das aus redaktioneller Betreuung (mentoring) eines Filmprojektes und einem Produktions-Zuschuss i.H.v. 5.000 € besteht.

Die Entscheidung über dieses Förderstipendium steht noch aus.

 

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Hanns-Joachim Friedrichs Sonderpreis 2022 an die Redaktion der Nachrichtensendung logo! im KiKa (Kinderkanal)

Moderatoren der Nachrichtensendung logo!
Moderatoren der Nachrichtensendung logo!:
Tim Schreder, Jennifer Sieglar, Linda Joe Fuhrich, Sherif Rizkallah

[(c) ZDF/Jana Kay, Barbara Melzer/ZDF/ und BDA]

In einer Zeit, in der schon Eltern überfordert sind von der Weltlage, sprachlos gegenüber ihren Kindern, muss die logo-Redaktion jeden Tag harte Grenzen ausloten. Wieviel erzählt man Kindern und Jugendlichen über mögliche russische Atomschläge? Über Long Covid? Über einen 18jährigen mit Waffe in einer Schule? Kindern, die Schlagzeilen dazu auf dem Weg zur Schule am Kiosk oder auf dem Handy lesen und die Fragen haben.

Die logo-Redaktion reagiert mit erstaunlicher Deutlichkeit. Besonders in der Ukraine-Berichterstattung sticht logo hervor. Das Team lässt kein Thema aus. Sowohl in den Fernsehbeiträgen als auch auf einer umfangreichen Online-Themenseite zum Krieg in der Ukraine: Was sind Streubomben? Warum wird Putin nicht einfach festgenommen? Wieso wollen Schweden und Finnland in die Nato? Was sind Sanktionen, Fluchtkorridore, was ist ein Öl-Embargo?

Das Team musste sich dafür auch Kritik anhören: Muten die Journalisten den Kindern zu viel zu? „Wenn der Elefant schon im Raum ist, wollen wir nicht, dass die Kinder ihn selbst ausmalen“, sagt logo-Moderator Tim Schreder. Das übernehme dann die Redaktion, statt es sich einfach zu machen mit einem Rückzug auf „ängstliches Verschweigen“. Mehrere tausend Fragen von Kindern haben das Team seit Kriegsausbruch erreicht. Kein Thema ist Tabu, die Redaktion verzichtet aber auf explizite Bilder. Das ist der Weg von logo, um Kindern beim Verstehen zu helfen und ihnen so die Angst zu nehmen. Es gelingt!

Die Jury des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises sieht eine preiswürdige Leistung: Komplizierte Weltlage klar erklärt, nicht selten besser und unaufgeregter, als es bei den „Großen“ gelungen ist, journalistische Aufklärung im besten Sinne, klar, nicht kalt. Die Zielgruppe der Sendung sind Kinder von acht bis zwölf Jahren, aber auch viele Erwachsene schauen zu. Nicht alle wegen ihrer Kinder, manche wegen der klar strukturierten und verständlichen Berichte.

Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Information, steht in §17 der UN-Kinderrechtskonvention. Ausgerechnet in schwierigen Zeiten wird das häufig nicht ernst genug genommen. Bei „logo“ profitieren nicht nur Kinder von einer vorbildlichen öffentlich-rechtlichen Sendung

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Wider die Wissenschaftsfeindlichkeit

Appell von Mitgliedern des Hanns-Joachim-Friedrichs-Vereins zur BILD-Kampagne gegen Wissenschaftler


In der Pandemie ist wissenschaftliche Expertise unverzichtbar für die Entscheidungen von Politikern und eine notwendige Grundlage für die Berichterstattung in den Medien.

Die Bild-Zeitung hat kürzlich erneut renommierte Wissenschaftler an den Pranger gestellt, sie wider besseren Wissens für einen möglichen Lockdown und verschärfte Corona-Regeln zu Weihnachten verantwortlich gemacht, und sie so ins Fadenkreuz gerückt von möglicherweise gewalttätigen Angriffen.

Wir sehen darin eine fundamentale Verletzung journalistischer Standards, einen Missbrauch der Pressefreiheit, einen Angriff auf die Freiheit der Wissenschaft und einen groben Verstoß gegen im Grundgesetz verankerte Menschenrechte.

Wir fordern die Redaktion der Bild-Zeitung und den Springer-Verlag auf, die in ihrer Berichterstattung verbreitete Desinformation und Verleumdung zu korrigieren und zu respektieren, dass ohne wissenschaftliche Beratung weder notwendige politische Maßnahmen zur Bewältigung der Pandemie noch eine faktenbasierte Berichterstattung durch Medien möglich sind.

Erstunterzeichner der HJF-Vereinsmitglieder
Sandra Maischberger
Mathias Werth
Volker Skierka
Claus Kleber
Cordt Schnibben
Stephan Lamby
Nikolaus Brender
Claus Richter
Christina Pohl
Christian Esser
Hajo Seppelt
Theo Koll
Gabi Bauer
Maybrit Illner
Thomas Roth
Ulrich Wickert
Jörg Armbruster
Manfred Bissinger
Fritz Pleitgen
Klaus und Evelyn Bresser
Birgit Schwarz
Carl Gierstorfer
Luc Walpot
Katharina Trebitsch
Tina Hassel
Mai Thi Nguyen-Kim
Johannes Hano
Denis Scheck
Marietta Slomka
Christoph Maria Fröhder
Susanne Ottersbach-Flimm
Jürgen Flimm
Katrin Eigendorf
Weitere Unterzeichner
Joachim Huber
Stefan Koldehoff
Anne Reidt
Arne Birkenstock
Siegfried Deismann
Manfred Kulecki
Michael Peters
Heike Hommel
Holger Porsch
Peter Freudenberg
Rita Weinert
Sabine Nabel
Bernardo Peters-Velasquez
Frank Hartmann
David Schraven
Hatice Akyün
Gerhart Bökel
Theresa Berthelmann
Steffen Klement
Norbert Juretzko
Frank Abel
Gregor Honsel
Dr. Brigitte McManama
Olaf Stampf
Winfried Debertin
Marco Warmers
Stephan Ozsváth
Jan Michael Ihl
Justus von Daniels
Manfred Ertel
Micha Wagenbach
Dominik Rzepka
Anja Heyde
Oliver Bothmann
Norbert Schreiber
Detlev F. Neufert
Kathrin Bischoff
Corinna Chateaubourg
Ralf Bokel

 Wenn Sie sich dem Appell anschließen und als Unterzeichner mit aufgeführt werden möchten, schicken Sie eine Mail an:

info@hanns-joachim-friedrichs.de

Hanns–Joachim-Friedrichs-Preis 2021 an Katrin Eigendorf und Carl Gierstorfer

Porträts: Katrin Eigendorf und Carl Gierstorfer
Katrin Eigendorf | Carl Gierstorfer.

Mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2021 werden mit zwei Hauptpreisen die ZDF-Journalistin Katrin Eigendorf und der Dokumentarfilmregisseur Carl Gierstorfer für herausragende Reporter*in/Dokumentarfilmer*in-Leistungen in Brennpunkten aktuellen Geschehens ausgezeichnet. Beide Hauptpreise sind mit insgesamt 5.000,- € dotiert.
Einen Sonderpreis erhält das ZDF Magazin Royale mit Jan Böhmermann.

Die ZDF-Reporterin und Filmemacherin Katrin Eigendorf ist eine tragende Säule öffentlich-rechtlicher Krisenberichterstattung. In diesen Monaten beweist sie an der Front des Desasters in Afghanistan erneut ihren Mut, ihr Können und ihre authentische Empathie für die Opfer eines historischen Versagens. Ihre nur wenige Wochen alte Reportage „Rückkehr der Taliban“ (ZDF, 21.7.2021, 30min, mit Nesar Ahmed Fayzi) bewies wieder ihr feines Gespür dafür, was dem Land am Hindukusch, seinen Menschen und der westlichen Allianz damals bevorstand und mittlerweile seinen elenden Lauf nimmt. Eigendorfs kenntnisreiche, ruhige Analysen live am Ort des Geschehens oder im Studio liefern zuverlässige Einordnungen des dramatischen Geschehens.
Der Preis geht an eine engagierte, mutige Journalistin mit dem Talent, in Geschichten und Begegnungen großes Geschehen erfahrbar zu machen. Ohne ihn (bisher) ausdrücklich zu zitieren folgt sie Hajo Friedrichs: „Cool bleiben, ohne kalt zu sein. Nur so schaffst du es, dass die Zuschauer dir vertrauen.“

In der Hoch-Zeit der Corona Pandemie, zwischen Weihnachten 2020 und März 2021, drehte Carl Gierstorfer auf der Corona Intensivstation 43 der Berliner Charité. Es entstanden im Auftrag des rbb parallel eine Dokumentation (Die Story im Ersten, 45min) und eine vierteilige Miniserie für die ARD Mediathek, die über 2 Millionen Mal gesehen und in mehrere Sprachen übersetzt wurde.
Beide Formate ragen heraus aus der fast flächendeckenden Corona-Berichterstattung. Der konsequent zurückhaltende, beobachtende, „dranbleibende“ Stil des Dokumentarfilmers entfaltet seine volle, überzeugende Wirkung. Gierstorfer war dafür drei Monate lang rund um die Uhr verfügbar, ging an seine physischen und psychischen Grenzen. So entsteht auch für Zuschauer ein bis an die Grenzen des Auszuhaltenden authentisches Bild der Pandemie und ihrer Folgen.

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Die Sendung der Podiumsdiskussion 2021 können Sie hier anschauen:

Die Sendung der Preisverleihung 2021 können Sie hier anschauen:

Danksagung von Carl Gierstorfer im Anschluss an die Preisverleihung:

Hanns-Joachim Friedrichs Sonderpreis 2021 an das Team vom ZDF Magazin Royale mit Jan Böhmermann

Porträts: Logo ZDF Magazin Royale | Jan Böhmermann
ZDF Magazin Royale mit Jan Böhmermann
[Foto Böhmermann: Arian Henning, Max Baier]

Das Team vom ZDF Magazin Royale liefert jede Woche eine fundiert recherchierte Sendung, die ein überraschendes Schwerpunktthema von vielen Seiten spiegelt und durch seine vielseitige Präsentation ein wichtiges Anliegen besonders jüngeren Zuschauerinnen und Zuschauern näherbringt.

Mal geht es um Rassismus bei der Polizei, mal um die Käuflichkeit von Influencerinnen, mal um die Manipulation von Wikipedia, mal um die Profiteure des Hartz-IV-Systems. Die Redaktion schafft es, genaue Recherche mit ungewöhnlichen, oft satirischen Darstellungsformen zu verbinden und hat so ein in der deutschen Medienszene einzigartiges Format geschaffen.

Die von der Redaktion gesetzten Themen finden dank des crossmedialen Konzepts und der Einbeziehung sozialer und klassischer Medien über die Sendungen hinaus Verbreitung in der Gesellschaft und wirken wie kleine Lagerfeuer, um die sich eine enthusiastische Gemeinde schart.

Mit Jan Böhmermann hat die Sendung einen Moderator, der durch seine vielfältigen Talente ganz unterschiedliche Zuschauergruppen anspricht, der sich durch Intelligenz, Schlagfertigkeit, Unverschämtheit und Musikalität abhebt von den im Fernsehen üblichen Moderationen, und der die Sendung so zu einem Quotenerfolg macht.

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Neuer Vereinsvorstand

Auf der Mitgliederversammlung wurde turnusmäßig auch ein neuer Vorstand gewählt:
Sandra Maischberger löste Claus Richter als Vorsitzende ab, Mathias Werth wurde stellvertretender Vorsitzender anstelle von Christina Pohl. Claus Kleber übernahm die Nachfolge von Nikolaus Brender als Schriftführer. Volker Skierka wurde im Amt des Schatzmeisters bestätigt. Richter, Pohl, Brender sowie Eva Müller hatten sich nicht mehr zur Wahl gestellt. Der Vorstand umfasst damit nur noch vier Personen.

Hanns–Joachim-Friedrichs-Preis 2020 an Emily Maitlis und Ulf-Jensen Röller mit Team

Porträts: Emily Maitlis und Ulf-Jensen Röller
Emily Maitlis | Ulf-Jensen Röller.
[Foto Röller: ZDF/Rico Rossival]

Mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2020 werden die BBC-Journalistin Emily Maitlis und der ZDF-Korrespondent Ulf–Jensen Röller ausgezeichnet. Einen Sonderpreis erhalten die NDR-Reporter Nadia Kailouli und Jonas Schreijäg.

Im 25. Stiftungsjahr des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises zeichnet die Jury mit Emily Maitlis eine BBC-Journalistin aus, die durch ihre Profession und durch ihre persönliche Haltung in herausragender und beeindruckender Weise die Werte einer Institution verkörpert, die den deutschen Rundfunkfunk der Nachkriegszeit und seine Journalisten tief geprägt haben: Unabhängigkeit, kritische Distanz zu Staat und Parteien, Überparteilichkeit. Diese hohenStandards der British Broadcasting Corporation (BBC) wurden auch Hanns Joachim Friedrichs, der bei der BBC sein journalistisches Handwerk erlernt hat, Richtschnur für seine journalistischen Überzeugungen.

Mit Ulf-Jensen Röller zeichnet die Jury einen Korrespondenten und dessen Team für deren höchst präzisen, umsichtigen und unter schwierigsten Umständen erarbeiteten Filme und Analysen aus China und Hongkong aus.
Ulf-Jensen Röller berichtete als eine der ersten ausländischenFernsehjournalisten aus der wegen Covit 19 kaum zugänglichen Stadt Wuhan. Die Bilder seines Teams und seine Beobachtungen gaben abseits der offiziellen Informationspolitik der chinesischen Regierung erste realitsnahe Einschätzungen über die Auswirkungen der Pandemie auf das Leben der Bevölkerung.

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Sonderpreis an die NDR Journalisten Nadia Kailouli und Jonas Schreijäg

Porträts: Nadia Kailouli | Jonas Schreijäg
Nadia Kailouli | Jonas Schreijäg

Die Jury vergibt den Sonderpreis an die beiden NDR-Reporter Nadia Kaiouli und Jonas Schreijäg für ihre außergewöhnlichen und eindrücklichen Dokumentarfilmaufnahmen von der SeaWatch3.

Nadia Kaijouli und Jonas Schreijäg haben sich auf eine journalistisch gefährliche Reise eingelassen: Embedding auf Seawatch3. Die Gefahr drohte ihnen weniger von außen. Die inneren Umstände ihrer Dreharbeiten hätte ihnen zur eigentlichen Gefahr für ihre journalistische Arbeit werden können. 3 Wochen lang inmitten von Flüchtlingen, engagierter Crew, gefühlsdichten Eindrücken und der Eigendynamik unmittelbarer Ereignisse. 

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Die Dokumentation der Preisverleihung 2020 können Sie hier anschauen:

16.September 2019

Offener Brief an die ARD-Programmdirektor*innen

Der Verein zur Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises begrüßt die Entscheidung der ARD-Intendant*innen, dass eine Vorverlegung des Weltspiegels auf 18:30 Uhr am Sonntag nicht in Frage kommt. Eine verbindliche Entscheidung über den zukünftigen Sendeplatz ist aber noch nicht gefallen. Die Programmdirektor*innen sind wieder am Zug.

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Hanns–Joachim-Friedrichs-Preis 2019 an Mai Thi Nguyen-Kim und Harald Lesch

Porträts: Mai Thi Nguyen-Kim, Harald Lesch
Dr. Mai Thi Nguyen-Kim | Prof. Harald Lesch
Foto Mai Thi Nguyen-Kim: WDR/Linda Meiers
Foto Harald Lesch: ZDF/Johanna Brinckman

Mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2019 werden die Wissenschaftsjournalistin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim und der Wissenschaftsjournalist Prof. Harald Lesch ausgezeichnet.

Die Jury des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises zeichnet zwei Wissenschaftsjournalisten aus, die in ihren Fernsehsendungen, im Internet und auf Diskussionspodien mit großem Erfolg wissenschaftliche Erkenntnisse verständlich machen, sie in gesellschaftliche und politische Debatten einordnen und damit Desinformationen vorbeugen. Dies ist umso notwendiger in Zeiten, in denen Propagandisten von alternativen Fakten und gefühlten Wahrheiten Wissenschaft und Journalismus in die Ecke zu drängen suchen.

Mit ihrer lebendigen Sprache, mit ihrer unbändigen Lust und Neugier, auch komplexe Themen für ihre Zuschauer und Nutzer zu entschlüsseln, öffnen sie für viele Bürger den Zugang zur Wissenschaft. Mai Thi Nguyen-Kim und Harald Lesch sind keine Hüter des Privilegs Wissen. Im Gegenteil: Mit ihren Sendungen und Blogs laden sie Zuschauer und Nutzer ein, am Wissen teilzuhaben und vor allem die Wege zu wissenschaftlichen Ergebnissen zu begleiten.

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Die Sendung der Preisverleihung vom 14. November 2019 können Sie hier anschauen:

Die Sendung der Podiumsdiskussion vom 14. November 2019 können Sie hier anschauen:

Unterstützung für Correctiv-Chefredakteur Oliver Schröm

Die Staatsanwaltschaft Hamburg ermittelt gegen Oliver Schröm, Chefredakteur des gemeinnützigen Rechercheportals „Correctiv“. Schröm wird vorgeworfen, mit der Veröffentlichung der CumEx-Enthüllungen, durch die ein Milliardensteuerbetrug in mehreren europäischen Ländern aufgedeckt wurde, zum Verrat von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen angestiftet zu haben.

Correctiv bezeichnet die Vorwürfe gegen Schröm als „Angriff auf unsere Pressefreiheit“.

In einer Presseerklärung und einem offenen Brief fordern die Mitarbeiter und Journalisten, das Verfahren einzustellen. Sie laden Unterstützer dazu ein, den Brief ebenfalls zu unterzeichnen.

Der Verein zur Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises für Fernsehjournalismus e.V. unterstützt den Protest gegen die Ermittlungen um Oliver Schröm und stellt sich an die Seite aller Unterzeichnenden, denn: „Journalismus ist kein Verbrechen“. 

Lesen Sie hier den Brief im Volltext

Am Ende des Briefes finden Sie einen Link, unter dem Sie unterzeichnen können.

Hanns–Joachim-Friedrichs-Preis 2018 an Anja Reschke

Porträts: Anja Reschke, Moderatorenteam Kulturzeit
Anja Reschke | Moderatorenteam "Kulturzeit"
Foto Anja Reschke: NDR/Thorsten Jander

Sonderpreis 2018 für das werktägliche 3Sat Fernsehmagazin "Kulturzeit"

Die Jury des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises hat die NDR- Journalistin Anja Reschke mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2018 ausgezeichnet. Als Moderatorin der Fernsehsendungen Panorama und Zapp zeigt sie Haltung ohne Arroganz, Toleranz ohne Beliebigkeit und Stehvermögen ohne Sturheit.

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Die Sendung der Preisverleihung vom 28. November 2018 können Sie hier anschauen:

Mit freundlicher Genehmigung von NDR und 3sat.

Die Sendung der Podiumsdiskussion vom 28. November 2018 können Sie hier anschauen:

Mit freundlicher Genehmigung von NDR und 3sat.

Marietta Slomka hält die Keynote auf den Österreichischen Journalismustagen 2018

Portrait: Marietta Slomka
Marietta Slomka
Foto : Ingo Espenschied

Im Jahr 2015 erhielt Marietta Slomka den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus. Am 6. Juni 2018 hielt die Preisträgerin die Keynote auf den Journalismustagen in Wien.

Die Rede im Volltext:

"Guten Abend,

zunächst darf ich mich für die Einladung bedanken, als deutsche Kollegin hier vor Ihnen zu sprechen, das ehrt mich sehr und ist keine Selbstverständlichkeit. Wie Sie vermutlich wissen, habe ich vor kurzem als Mitglied der Hanns Joachim Friedrichs-Preisjury einen kritischen Brief an Bundeskanzler Kurz mit initiiert und unterzeichnet, und ich weiß, dass das in Österreich nicht überall gut ankam. Nun auch noch die Einladung, heute Abend vor Ihnen die Keynote zu halten. Insofern treibt mich etwas die Sorge, dass mir in meinem nächsten Ski-Urlaub die Marille hingeknallt wird mit der Bemerkung: "Sie schon wieder!

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28.Februar 2018

Offener Brief an den österreichischen Bundeskanzler

Verein zur Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises fordert Sebastian Kurz auf, die denunziatorischen Machenschaften und Angriffe seines Vizekanzlers Heinz Strache gegen den ORF und den österreichischen HJF-Preisträger Armin Wolf auf die Pressefreiheit zu unterbinden.


An
Herrn Sebastian Kurz
Bundeskanzler der Republik Österreich

Ballhausplatz 2
1010 Wien
Österreich

 

Sehr geehrter Herr Bundeskanzler,

mit großer Sorge beobachten wir die Angriffe von Politikern Ihres Koalitions-
partners FPÖ auf unabhängige Journalisten und den öffentlich-rechtlichen
Rundfunk ORF in Ihrem Land. Bestürzt sind wir über das Facebook-Posting
Ihres Vertreters im Amte des Bundeskanzlers, Heinz-Christian Strache, in dem
er den ZiB2-Nachrichtenmoderator und Hanns-Joachim-Friedrichs-Preisträger
Armin Wolf mit Lüge und Propaganda gleichsetzt und hunderte Journalistinnen
und Journalisten des ORF als Propagandisten und Produzenten von Falsch-
meldungen verleumdet.

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Vizekanzler und FPÖ Chef Strache entschuldigt sich

https://www.arminwolf.at/2018/03/13/herr-strache-entschuldigt-sich/

WM 2018: Hajo Seppelt, Hanns-Joachim-Friedrichs-Preisträger 2016, wird Einreise nach Russland verweigert:

Presseerklärung durch den Verein des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises

Portrait: ARD-Dopingexperte Hajo Seppelt
Hajo Seppelt
Foto: WDR/Herby Sachs

Die Jury des Hanns-Joachim-Friedrichs Preises für Fernsehjournalismus protestiert gegen das Einreiseverbot für den Friedrichs-Preisträger Hajo Seppelt. Dem Sportjournalisten und Dopingexperten haben die russischen Behörden das Visum für die Berichterstattung von der Fußball Weltmeisterschaft verweigert.

Für die Jury ist dies ein gravierender Eingriff in die Pressefreiheit. Sie fordert insbesondere den DFB und die FIFA auf, gemäß den Statuten und Verträgen für freie Berichterstattung zu sorgen und eine Rücknahme des Einreiseverbots zu erwirken.

Für Hanns Joachim Friedrichs, von 1973 bis 1981 Sportchef des ZDF, war kritische Sportberichterstattung ein besonderes Anliegen. Er mochte und förderte ein Programm, das, in seinen eigenen Worten, „nicht sportlichen Aktualitäten nachjagt, sondern Probleme aufgreift, die es im Sport schon immer gab, lange vor der ersten Doping-Enthüllung.“

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Drei Krisenreporter mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2017 ausgezeichnet – Sonderpreis für Isabel Schayani und die Redaktion von „WDRforyou“

Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises 2017 in den WDR-Studios in Köln.
[Foto: Volker Skierka]

Mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2017 wurden die Auslandsreporter Hans-Ulrich Gack (ZDF), Frederik Pleitgen (CNN) und Luc Walpot (ZDF) ausgezeichnet.

Die WDR-Journalistin Isabel Schayani erhielt mit ihrer Redaktion „WDRforyou“ den Sonderpreis (zur Pressemitteilung des Vereins hier klicken).

Die Preisverleihung fang am 12. Oktober 2017 im Rahmen einer Fernsehübertragung in den Studios des WDR in Köln statt. Moderiert wurde die Sendung von Anja Bröker.

Die Laudatio auf die Preisträger und die Preisträgerin hielt Katja Gloger, Vorstandsmitglied bei Reporter ohne Grenzen, Stern-Autorin und ehemalige Auslandschefin des Magazins.

Die Key-Note-Speech mit dem Aufruf "Mut und Haltung zeigen" hielt Kristina Dunz, die als dpa-Korrespondentin im Begleittross von Bundeskanzlerin Angela Merkel im März in Washington den US-Präsidenten wegen der von ihm in Umlauf gebrachten Fake-News in einer Pressekonferenz direkt anging, diesen zunächst sprachlos machte und dafür von US-Medien gelobt wurde (für den Wortlaut bitte hier klicken).

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Die Sendung der Preisverleihung vom 12. Oktober 2017 können Sie hier anschauen:

Mit freundlicher Genehmigung des WDR.

Die Sendung der Podiumsdiskussion vom 12. Oktober 2017 können Sie hier anschauen:

Mit freundlicher Genehmigung des WDR.

Hanns-Joachim Friedrichs und Deniz Yücel

Thomas Roth, Claus Richter, Dagmar Reim, Nikolaus Brender, Stephan Lamby und Christoph Fröhder zum Nein der ARD für #FreeDeniz.

Von Ulrike Simon.

Eine verstörende, aber wichtige Debatte sei das, twitterte der Filmemacher Stephan Lamby („Die nervöse Republik) als Reaktion auf #DieMedienkolumne von voriger Woche. Nicht nur ihn verstörte, dass – und vor allem: wie – eine vom NDR initiierte Aktion für den seit Februar in der Türkei inhaftierten Deniz Yücel an ein paar ARD-Granden gescheitert ist. Als Begründung musste Hanns Joachim Friedrichs‘ Zitat herhalten, wonach sich ein Journalist mit nichts gemein zu machen habe, auch nicht mit einer guten Sache.

Zum Blogeintrag von Ulrike Simon

Neues vom Hanns-Joachim-Friedrichs-Förderpreis

2015 hat Andreas Spinrath das Hanns-Joachim Friedrichs Förderstipendium erhalten, um damit der Frage nachzugehen: Wie bekämpft die Bundesregierung Fluchtursachen? Wo landen deutsche Gelder? In der MONITOR Sendung vom 08.12.2016 sind nun erste konkrete Ergebnisse der Recherche zu sehen. Die Sendung können Sie in der ARD-Mediathek anschauen:

MONITOR vom 08.12.2016

Wir freuen uns, dass diese investigative Recherche mit unserer Unterstützung möglich war.

Hajo Seppelt erhält den Hanns–Joachim-Friedrichspreis 2016 - Sonderpreis für den ORF-Nachrichtenmoderator Armin Wolf.

Porträts: Hajo Seppelt und Armin Wolf
Hajo Seppelt und Armin Wolf.
Foto H. Seppelt: WDR/Herby Sachs

Mit dem Hanns-Joachim-Friedrichspreis 2016 wird der Sportjournalist Hajo Seppelt ausgezeichnet. Den Sonderpreis erhält der ORF-Journalist und Nachrichtenmoderator Armin Wolf.

Die Verleihung des Preises fand am 19. Oktober 2016 beim NDR in Hamburg statt.

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Die Sendung der Preisverleihung vom 19. Oktober 2016  können Sie hier anschauen:

Mit freundlicher Genehmigung des NDR.

 

Die Aufzeichnung der Podiumsdiskussion können Sie hier anschauen:

Mit freundlicher Genehmigung des NDR.

Gabor Steingart: Der Populist geht um

Gabor Steingart
Gabor Steingart
[Bild: NDR/Axel Herzig]

Rede von Gabor Steingart, Mitglied der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Handesblatt, anlässlich der Preisverleihung im NDR Studio Hamburg am 19. Oktober 2016:

"Der Populist geht um. Plötzlich kommt er von überall her, von links und rechts, und aus der Mitte. Seine Botschaften klingen schroff, und - gemessen an den Ritualen der bisherigen Parteipolitik - politisch unkorrekt. Die Populisten sind deutlich, klar, eingängig, zuweilen verzerrt, schrill, polternd, auch verletzend. Der Populist spricht erkennbar nicht zu den Eliten, nicht fürs Präsidium einer Partei. Seine Zielgruppe No. 1 ist das Volk, ist die Masse derer, die unzufrieden sind mit dem was ist und dem politischen Prozess, der dorthin geführt hat. [...]"

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Ehrenmitgliedschaft für Wiel Verlinden

Porträt: Wiel Verlinden
Wiel Verlinden
Foto: Volker Skierka

Auf der Mitgliederversammlung 2016 im März in Berlin wurde dem langjährigen WDR-Fernsehredakteur Wiel Verlinden einstimmig die Ehrenmitgliedschaft im Verein verliehen. Wiel Verlinden hat mit seinem begeisterten und begeisterndem Engagement seit Bestehen des Vereins für große Fernsehauftritte der Preisverleihung gesorgt. Durch seine unerschütterliche Ruhe und durch seine Überzeugungsarbeit ist der Preis beim WDR und NDR fest verankert. Der Verein fühlt sich dadurch nicht nur sehr geehrt, sondern zu großem Dank verpflichtet.

Mehr zu Wiel Verlinden

20 Jahre Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

Preisverleihung 2015 und Podiumsdiskussion zum Thema „Wer braucht noch Journalisten? Und welche?“

Der Publizist und Blogger Sascha Lobo hielt bei der Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises 2015 an die ZDF-Journalistin und heute-Journal-Moderatorin Marietta Slomka (Hauptpreis) und den britischen Bürger-Journalisten Eliot Higgins und sein Team vom Recherchenetzwerk Bellingcat (Sonderpreis) am 28. Oktober im Klaus-von-Bismarck-Saal des WDR-Funkhauses in Köln die Laudatio auf die Preisträger (für den Wortlaut bitte hier klicken). Fritz Pleitgen, der ehemalige WDR-Intendant, erinnerte anläßlich des 20jährigen Jubiläums des Preises als eines der Gründungsmitglieder in einer Rede an den Namensgeber und die Geschichte des Vereins zur Verleihung des Preises (für den Wortlaut bitte hier klicken). Durch die Sendung führte Tagesthemen-Moderator Thomas Roth. Er war 1995 der erste, noch von Hanns-Joachim-Friedrichs persönlich vorgeschlagene Preisträger. Im Rahmen der diesjährigen Preisverleihung wurde auch erstmals ein mit 5.000,00 € dotiertes Hanns-Joachim-Friedrichs-Förderstipendium an einen TV-Nachwuchsjournalisten vergeben. Andreas Spinrath vom WDR.

Im Rahmen der Preisverleihung fand zudem eine von der WDR-Chefredakteurin Sonja Seymour Mikich moderierte Podiumsdiskussion zu dem Thema „Wer braucht noch Journalisten? Und welche?“ statt. Teilnehmer waren Marietta Slomka, Eliot Higgins, Sascha Lobo, Elisa Simantke (Netzspezialistin des Tagesspiegel) und Demian von Osten (Fernsehreporter und Netzspezialist).

 

Vor dem Hintergrund der Kritik aus dem ARD-Programmbeirat an der Fernsehberichterstattung der ARD fand am 22. Oktober 2014 im Vorfeld der diesjährigen Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrich-Preises u.a. an die Russlandkorrespondentin der ARD Golineh Atai beim NDR in Hamburg eine Podiumsdiskussion zu diesem Thema statt.
Es diskutierten:

Golineh Atai, ARD Korrespondentin | Dr. Peter Frey, Chefredakteur ZDF | Sonia Seymour Mikich, Chefredakteurin WDR | Christian Neef, Korrespondent Der Spiegel | Dr. Paul Siebertz, Vorsitzender des ARD Programmbeirats | Simon Weiß, Universität Heidelberg moderiert von Inka Schneider.

Die Diskussion wurde von Phönix aufgezeichnet und zeitversetzt ausgestrahlt.