Katrin Vernau und Joachim Knuth über den Preis

Porträt: Katrin Vernau und Joachim Knuth
v.l.: Katrin Vernau (Intendantin WDR) und Joachim Knuth (Intendant NDR).
[Bild: WDR/Annika Fußwinkel; Bild: NDR/Thomas Pritschet]

„To inform and to enlighten“ – zu informieren und aufzuklären – dieses Berufsverständnis aus seiner Zeit bei der BBC hat Hanns-Joachim Friedrichs geprägt. Und es setzt bis heute Maßstäbe. Diese fünf Worte beschreiben, so hat Friedrichs es immer vertreten, die essenzielle Aufgabe von Journalistinnen und Journalisten. Orientierung zu bieten, Hintergründe auszuleuchten und Menschen dabei zu helfen, die Welt in ihrer Vielschichtigkeit zu verstehen.

Hanns-Joachim Friedrichs verstand den Journalismus als eine Berufung. Unvoreingenommen und unabhängig sollten Journalistinnen und Journalisten sein, sollten Fakten verständlich darstellen und Machtstrukturen hinterfragen – ohne sich dabei von anderen Interessen beeinflussen zu lassen. Dieser Anspruch, dem er in seiner Laufbahn immer treu blieb, hat ihn für viele Kolleginnen und Kollegen zum Vorbild gemacht.

Doch die Realität für Medienschaffende ist heute zu häufig eine andere. Journalistinnen und Journalisten stehen weltweit unter zunehmendem Druck: von Anfeindungen in sozialen Medien über rechtliche Schikanen bis hin zu körperlicher Gewalt. In immer mehr Ländern riskieren sie sogar ihr Leben. Auch in Deutschland häufen sich die Fälle, in denen Medienschaffende verbal und körperlich angegriffen werden.

In diesem Kontext gewinnt der Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis besondere Bedeutung. Jedes Jahr werden mit ihm herausragende journalistische Leistungen ausgezeichnet. Sie können sich durch ihre investigative Leistung und Hartnäckigkeit auszeichnen, durch Kreativität oder durch ihre besondere Eindringlichkeit. Der ebenfalls vergebene Förderpreis soll junge Journalistinnen und Journalisten darin bestärken, ihren eigenen Weg mutig und konsequent zu gehen.

Unsere Aufgabe ist nicht einfacher geworden, aber wir haben allen Grund, selbstbewusst und mit Hoffnung in die Zukunft zu blicken. Immer noch leisten Journalistinnen und Journalisten weltweit einen wichtigen Beitrag zur Demokratie. Sie decken Skandale auf, prangern Ungerechtigkeiten an und verschaffen den Stimmen Gehör, die sonst ungehört bleiben. Diese Arbeit ist unverzichtbar für eine gerechte und gleichberechtigte Gesellschaft.

Gemeinsam mit dem Verein zur Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises für Fernsehjournalismus möchten wir die Erinnerung an diesen außergewöhnlichen Journalisten wachhalten. Seine Neugier und seine Überzeugungen sollen auch künftige Generationen inspirieren. Damit der Journalismus das bleibt, was Hanns-Joachim Friedrichs in ihm sah: eine unverzichtbare Säule unserer freien Gesellschaft.