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Frankfurt a. M.

Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Brender

Von Roland Koch scharf angegriffen, von verdienten Journalisten geehrt: Nikolaus Brender, der Chefredakteur des ZDF, erhält in diesem Jahr den renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus - wegen seiner „vorbildhaften Haltung“.

Die Begründung der Jury liest sich wie ein Kommentar zum aktuellen Streit über die Vertragsverlängerung Brenders, die Koch und seine Mitstreiter verhindern wollen. „Nikolaus Brender steht für Qualität und Unabhängigkeit und setzt sie auch gegen Widerstände durch. Er ist nur seiner journalistischen Aufgabe verpflichtet. Brender lässt sich von niemandem einvernehmen“, heißt es. Brender halte Distanz und mache sich nicht gemein mit einer Sache - ganz im Sinne des ehemaligen „Tagesthemen“-Moderators Hanns-Joachim Friedrichs. „Brenders Haltung und die daraus folgenden Handlungen machen insbesondere jüngeren Journalisten Mut, keinem Druck oder Einflussversuch nachzugeben.“

Der Hanns-Joachim-Friedrichs-Förderpreis geht an Astrid Randerath und Christian Esser, die Autoren der ZDF-Fernsehdokumentation „Das Pharmakartell“. Die Jury hält die Frontal-21-Dokumentation für ein herausragendes Beispiel von investigativem Journalismus.

Der Friedrichs-Preis wurde erstmals 1995 vergeben, in dem Jahr, in dem sein Namensgeber starb. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Wolf von Lojewski, Alexander Kluge, Gerd Ruge, Maybrit Illner, Sandra Maischberger, Anne Will und Frank Plasberg. In der Jury für den Preis sitzen Manfred Bissinger, Klaus Bresser, Jürgen Flimm, Gerhard Krug, Jürgen Leinemann, Ilse Madaus-Friedrichs, Susanne Ottersbach-Flimm, Fritz Pleitgen, Claus Richter, Thomas Roth, Cordt Schnibben, Hermann Schreiber, Birgit Schwarz, Volker Skierka, Katharina Trebitsch, Harry Valerien und Ulrich Wickert.