Der Beirat

Mitglieder des Beirates sind:

Jörg Armbruster
Porträt: Jörg Armbruster
Jörg Armbruster. [Bild: SWR/ Korte]

Geboren 1947 in Tübingen.

Nach dem Studium der Sozialwissenschaften, Volkswirtschaft, Politik-, Theater- und Sprachwissenschaft in Köln begann er seine journalistische Karriere 1973 beim Hörfunk des Westdeutschen Rundfunks (WDR).

1979 wechselte er zum damaligen Süddeutschen Rundfunk (SDR) nach Heidelberg, wo er bis 1982 als Radioreporter und -moderator arbeitete.

Anschließend kam Armbruster zum Fernsehen ins damalige SDR-Studio Mannheim. Als Redakteur und Reisekorrespondent in der Auslandsredaktion hatte er unter anderem Einsätze im Golfkrieg und bei den Wahlen in Südafrika.

In der Zeit von 1999 bis 2005 war Jörg Armbruster zum ersten Mal Auslandskorrespondent und Studioleiter in Kairo.

Im Anschluss leitete er bis 2010 die Abteilung Ausland/Europa beim SWR und war darüber hinaus Mitglied des Moderatoren-Teams der ARD-Sendung „Weltspiegel“.

Seit August 2010 war Armbruster wieder Studioleiter des ARD-Studios in Kairo und hat dort die Umwälzungen im Zuge des Arabischen Frühlings miterlebt. So berichtete er unter anderem in der Tagesschau am 11. Januar 2011 live vom Rücktritt Mubaraks sowie über den Bürgerkrieg in Libyen.

Im Jahr 2012 lag der Schwerpunkt seiner Berichterstattung auf Ägypten sowie den Entwicklungen im syrischen Bürgerkrieg.

Jörg Armbruster verabschiedete sich im Dezember 2012 in den Ruhestand und steht dem Südwestrundfunk auch für zukünftige Projekte im Bereich Auslandsberichterstattung zur Verfügung.


Hans Josef Dreckmann

Geb. 17.9.1938 in Oberhausen

1958 – 1964
Studium Latein und Germanistik in Münster und München, Promotion 1967

November 1964 - 1971
Redakteur bei den Ruhr-Nachrichten in Dortmund

1971
Wechsel zum WDR

1974 – 1980
ARD-Korrespondent in Brüssel

1981-1987
ARD-Korrespondent in Afrika

1987 – 1991
Stellv. Auslandsleiter in Köln

1991- 1994
ARD-Korrespondent in Moskau

1994- 2001
Noch einmal Afrika-Korrespondent.

Preise und Auszeichnungen

1975
Grimme-Preis (gemeinsam mit Martin Schulze)

1977
Deutscher Industriefilm Preis

1982
Grimme-Preis (gemeinsam mit Meja Mwangi)

1998
Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

2000
Bruno-H.Schubert-Preis

2001
Marler Fernsehpreis für Menschenrechte

2001
Bundesverdienstkreuz


Christian Esser

Christian Esser, Jahrgang 1973, ist Redakteur beim ZDF-Magazin Frontal 21 sowie Autor der Dokumentarfilm-Reihe ZDF ZOOM. Sein Schwerpunkt liegt auf investigativer Recherche.

Esser studierte Neue Deutsche Literatur, Politikwissenschaft, Neuere Geschichte und Afrikanische Politologie an den Universitäten Köln, Zürich und Berlin. In dieser Zeit hospitierte er unter anderem im Bonner Parlamentsbüro der taz, bei der Süddeutschen Zeitung und in der Berliner Redaktion des Magazins Der Spiegel.

Ab 2001 arbeitete er zunächst als Autor und später als Redakteur im Berliner Büro des Magazins MAX. MAX hatte von 2001 bis Ende 2002 versucht der Illustrierten stern Konkurrenz zu machen. Esser schrieb dort erste Geschichten mit investigativem Anspruch - unter anderem über die dubiosen Geschäftspraktiken des Mittelstandpräsidenten Mario Ohoven sowie über das Netzwerk des PR-Beraters Moritz Hunzinger. Anfang 2003 wechselte er zu Frontal21.

Christian Esser wurde 2008 für den CNN Journalist Award nominiert und 2009 mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Förderpreis für die Frontal21-Dokumentation "Das Pharmakartell" ausgezeichnet (gemeinsam mit Astrid Randerath). Im gleichen Jahr wählten ihn die Leser des Fachblattes Der Wirtschaftsjournalist zum Wirtschaftsjournalisten des Jahres in der Sparte Radio/TV.

Für die im 2012 ausgestrahlte ZDF-ZOOM-Reportage Mister Karstadt - Der rätselhafte Nicolas Berggruen erhielt er gemeinsam mit Lutz Ackermann den Deutschen Fernsehpreis, den Deutschen Wirtschaftsfilmpreis und den Helmut-Schmidt-Journalistenpreis. Christian Esser ist auch Sachbuchautor, zuletzt erschienen das Schwarzbuch Deutsche Bahn sowie Die Vollstrecker - Wer für Unternehmen die Probleme löst. (C. Bertelsmann).


Anja Fix

Redaktionsleitung des 3sat-Magazins "Kulturzeit".  


Hans-Ulrich Gack
Porträt: Hans-Ulrich Gack
Hans-Ulrich Gack. [Bild: WDR]

Hans-Ulrich Gack, geboren 1957.

Volontariat/Redakteur Bietigheimer Zeitung.

Freier Mitarbeiter SWF Mainz.

Redakteur ZDF-Magazin „Frontal“ und „heute journal“.

ZDF-Reporter Krisenberichterstattung.

Leiter ZDF-Studio Kairo.

Günter Gaus (†)

1929
23. November: Günter Gaus wird in Braunschweig als Sohn eines Kaufmanns geboren.
Nach dem Abitur studiert er Geschichte und Germanistik an der Universität München, wird aber noch vor dem Studienabschluß als Journalist tätig.

1953-1965
Gaus arbeitet als politischer Redakteur bei der Wochenzeitschrift "Der Spiegel" (1958-1961) und der Tageszeitung "Süddeutsche Zeitung" (1961-1965), wo er vor allem durch seine Politiker-Porträts auf sich aufmerksam macht.

1955
Gaus heiratet Erika Butzengeiger. Aus der Ehe geht eine Tochter hervor: Bettina (geb. 1956).

1963
10. April: Die erste Sendung seiner Interviewreihe "Zur Person - Porträts in Frage und Antwort" wird im Fernsehen ausgestrahlt. Sein erster Interviewpartner ist der damalige Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard. Gaus interviewt seitdem Prominente aus Politik, Wissenschaft und Kunst und wird mit dieser TV-Reihe berühmt.

1965
Gaus wird zum Programmdirektor und stellvertretenden Intendanten des Südwestfunks gewählt.
Mit der Veröffentlichung des Buches "Bonn ohne Regierung? Kanzlerregiment und Opposition" stellt sich Gaus als politischer Publizist vor.

1966
Gaus wird erster Moderator und Leiter des TV-Nachrichtenmagazins "report".
Veröffentlichung der Gesprächsaufzeichnungen mit Herbert Wehner unter dem Titel "Staatserhaltende Opposition oder hat die SPD recht?".

1969-1973
Gaus wechselt als Chefredakteur zum Spiegel und ist in dieser Zeit einer der wichtigsten journalistischen Befürworter der Neuen Ostpolitik von Bundeskanzler Willy Brandt.

1973
Bundeskanzler Brandt ernennt Gaus zum Staatssekretär im Bundeskanzleramt.
Nach Inkrafttreten des Grundlagenvertrages wird Gaus zum Ständigen Vertreter der Bundesrepublik in der DDR ernannt. Zunächst besteht seine Hauptaufgabe darin, die deutsch-deutschen Gespräche über die Errichtung der Ständigen Vertretungen in Bonn bzw. Ost-Berlin mit dem stellvertretenden DDR-Außenminister Kurt Nier (geb. 1927) fortzuführen. 1974 kann das entsprechende Protokoll unterzeichnet werden.
Als "Chefunterhändler" der Bundesrepublik Deutschland handelt Gaus insgesamt 17 Abkommen mit der DDR aus, darunter die Verkehrsverträge über den Bau einer neuen Autobahn Berlin-Hamburg, den Ausbau des Teltow-Kanals Ende 1978 und die Pauschalierung der Straßennutzungsgebühren im innerdeutschen Reiseverkehr (1979).

1976
Eintritt in die SPD.

1981
Januar: Nachdem Gaus als Ständiger Vertreter der Bundesrepublik durch Klaus Bölling (geb. 1928) abgelöst worden ist, wird ihm das Amt des Wissenschaftssenators im neugebildeten Berliner Senat des Regierenden Bürgermeisters Hans-Jochen Vogel übertragen. Den Posten muß er allerdings nach den vorgezogenen Neuwahlen zum Abgeordnetenhaus und dem Wahlerfolg der CDU im Mai wieder abgeben.

seit 1981
Gaus widmet sich verstärkt journalistischen und publizistischen Aufgaben. In seinen Büchern beschäftigt er sich vor allem mit der Analyse der westdeutschen und der DDR-Gesellschaft.
Oktober: Der SPD-Vorsitzende Brandt beruft Gaus zum deutschland- und außenpolitischen Berater der Internationalen Kommission beim SPD-Vorstand.

1982
Der Film "Blick zurück - nach vorn", in dem Gaus seine persönlichen Erfahrungen in und mit der DDR thematisiert, wird im ZDF ausgestrahlt.

1983
Veröffentlichung der Schrift "Wo Deutschland liegt - Eine Ortsbestimmung", in der sich Gaus mit den von ihm beobachteten Lebensverhältnissen in der DDR auseinandersetzt.

1984
Beginn seiner neuen Interviewreihe im WDR unter dem Titel "Deutsche".
Veröffentlichung seiner Überlegungen zur Sicherheitspolitik in dem Buch "Deutschland und die Nato - Drei Reden".

1986
Veröffentlichung der Schrift "Die Welt der Westdeutschen. Kritische Betrachtungen", die den Versuch eines Psychogramms der westdeutschen Gesellschaft darstellt.

1988
Gaus wird mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.

1989
Nach dem Fall der Mauer regt Gaus eine "Deutschland-Konferenz der vier Siegermächte" mit dem Ziel einer "zentraleuropäischen Konföderation", bestehend aus beiden deutschen Staaten, der CSFR und Ungarn, an, in der sich das deutsch-deutsche Verhältnis in Ruhe entwickeln könne.

1990
Gaus startet im DDR-Fernsehen eine neue Reihe seiner erfolgreichen, nun von Alexander Kluge produzierten Talkshow "Zur Person" mit Interviews bekannter politischer Persönlichkeiten der DDR, die er nach der Wiedervereinigung bei der ARD fortsetzt.
Mit der Erzählung "Wendewut" tritt Gaus zum ersten Mal literarisch hervor.
Mitherausgeber der linksorientierten Wochenzeitung "Freitag".
Veröffentlichung der Schrift "Deutsche Zwischentöne - Gesprächsporträts aus der DDR".

1991
Verleihung des Deutschen Kritikerpreises.
Januar- Juni: Mitglied im neugeschaffenen Rundfunkbeirat der fünf neuen Bundesländer.

1998
Veröffentlichung von "Kein einig Vaterland. Texte von 1991 bis 1998".

1998/99
Neuauflage und Erweiterung der Reihe "Zur Person" in bisher fünf Bänden. Darin werden Interviews mit Schriftstellern (Band 1), Ministerpräsidenten (Band 2), bildenden und darstellenden Künstlern (Band 3), Frauen (Band 4) und Zeugen der Geschichte (Band 5) wiedergegeben.

1999
18. August: Die im Laufe der Zeit entstandenen über 180 Interview-Portraits werden an das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn in Form einer Videodokumentation übergeben.

2001
Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis zusammen mit Alexander Kluge und Gerd Ruge

2004
14. Mai: Günter Gaus stirbt im Alter von 74 Jahren


Markus Hennig

Geboren 1976 in Datteln.

Nach dem Abitur arbeitete Markus Hennig zunächst als freier Journalist für Radio FiV in Recklinghausen. Nach einem Redaktionsvolontariat bei Antenne Ruhr wechselte er als Redakteur zum WDR nach Köln.

Seit 2006 arbeitet er erneut als freier Autor und Journalist, mit Schwerpunkt politischer Satire, Kabarett und Comedy.

 

Projekte (Auswahl)

ZDF Magazin Royale
Neo Magazin Royale
Mann, Sieber!
Ladies Night
Extra3

 

Auszeichnungen

2013 – Grimme Preis (Buch „Switch Reloaded – Wetten, dass…?-Spezial“)

2021 – Deutscher Fernsehpreis (ZDF Magazin Royale „Bestes Buch Unterhaltung“) – mit Hanna Herbst und Jan Böhmermann

Britta Hilpert
Porträt: Tina Hassel
Tina Hassel. [Bild: ZDF, Carmen Sauerbrei]

Geb. 01.11.1966 in Hamburg
Leiterin ZDF-Studio Moskau

Das ZDF-Auslandsstudio in Moskau ist zuständig für die Berichterstattung aus Russland, der Ukraine, Belarus, Georgien, Kasachstan, Turkmenistan, Usbekistan,
Kirgistan, Tadschikistan, Aserbaidschan und Armenien. Mit Reportagen, Hintergrundberichten und Analysen zu allen Themen dieser Region liefert das Studio Beiträge für das ZDF.
Verantwortlich für die In- und Auslandstudios des ZDF ist der ZDF-Chefredakteur.

Werdegang

Juni 1986
Abschluss Abitur am Wilhelmgymnasium, Hamburg

August - Dez. 86
Researcherin/Producerin bei Europa TV,
Hilversum/ Holland

April 87 - Feb. 88
Schule für Rundfunktechnik in Nürnberg
(Bildtechnikerdiplom)

April - Sept. 88
Kamera- und Tonassistentin bei RIAS TV in Berlin

Sept. 88 - Sept. 91
Cutterin bei RIAS TV in Berlin, bei NDR und SAT 1, Hamburg

Juli - Sept. 91
Besuch der Université de Provence, Aix-en-Provence, Frankreich; DEUG Histoire

Aug. - Sept. 91
Praktikum bei SAT 1, Hamburg

Okt. - Juni 93
King’s College, London, BA History

Sept. 92 - Mai 93
Hospitantin und freie Mitarbeiterin im ZDF-Studio London

Juli 93 – Aug. 95
Hospitantin und feste freie Mitarbeiterin im Studio Brüssel

Sep. 95 - Aug.
ZDF WISO

Nov. 95 - April 96
Sprach- und Moderationstraining der ZDF Fortbildung

Sept.96 - Dez. 97
ZDF heute-journal

Dez. 97 - Sept. 98
ZDF-Landesstudio Wiesbaden

Okt. 98 - Aug. 00
Studioleiterin des Landesstudios Saarland

Sept. 00 - März 04
Korrespondentin im ZDF-Studio Brüssel

seit April 04
Leiterin ZDF-Studio Moskau


Alexander Kluge

Geboren am 14. Februar 1932 in Halberstadt.

Studium der Rechtswissenschaften, Geschichte und Kirchenmusik in Marburg und Frankfurt/Main

1956
Promotion (Dr. Jur.) über Die Universitätsselbstverwaltung

1958
Volontariat bei Fritz Lang während der Dreharbeiten zum „Tiger von Eschnapur“, Skizzen zu Drehbüchern und Erzählungen

ab 1958
tätig als Rechtsanwalt in Berlin und in der kulturpolitischen Praxis von R.A. Helmut Becker in Kreßbronn, Bodensee

1960
gemeinsam mit Peter Schamoni erster Kurzfilm Brutalität in Stein (ausgezeichnet mit einem der sechs Hauptpreise während der Internationalen Kurzfilmtage in Oberhausen)

1962
Mitinitiator des „Oberhausener Manifest“. Neben Edgar Reitz und Detten Schleiermacher Leitung des neugegründeten „Instituts für Filmgestaltung", Hochschule für Gestaltung Ulm;
Veröffentlichung Lebensläufe, Prosa;.
Erste Lesung in der GRUPPE 47.

1963
Gründung der „Kairos Film“

1964
Publikation Schlachtbeschreibung, Roman (ausgezeichnet mit dem Bayerischen Staatspreis, 1966)

1966 -1968
Erfolg mit ersten Spielfilmen Abschied von Gestern (1966) (ausgezeichnet mit dem Silbernen Löwen der Internationalen Festspiele von Venedig, 1966) und Die Artisten in der Zirkuskuppel: ratlos (ausgezeichnet mit dem Goldenen Löwen der Internationalen Filmfestspiele von Venedig,1968)

1967-1986
Arbeit als Regisseur, Autor und Produzent. Filme, Auswahl:
Willi Tobler und der Untergang der 6. Flotte (1969-1971)
Der große Verhau (1969/70)
Gelegenheitsarbeit einer Sklavin (1973)
In Gefahr und größter Not bringt der Mittelweg den Tod (1974)
Der starke Ferdinand (1976)
Die Patriotin (1979), Die Macht der Gefühle (1983)
Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit (1985)
Vermischte Nachrichten (1986)

1972
Publikation Öffentlichkeit und Erfahrung (zusammen mit dem Soziologen Oskar Negt)

1973
„Lernprozesse mit tödlichem Ausgang“, Erzählungen, Suhrkamp Verlag

1973
Honorarprofessur an der Johann Wolfgang von Goethe Universität Frankfurt/Main

1975
Publikation Gelegenheitsarbeit einer Sklavin. Zur realistischen Methode.

1978-1982
Kollektivprojekte in Zusammenarbeit mit anderen Regisseuren, Filme wie Deutschland im Herbst (1979), Der Kandidat (1981), Krieg und Frieden (1982/83)

1981
Publikation Geschichte und Eigensinn (zusammen mit Oskar Negt)

1985
Kleist-Preis

1985/87
Vorbereitung und Gründung der DCTP Entwicklungsgesellschaft für TV Programm mbH. Es geht um die Idee des "Herausgeber-Fernsehens" und des „Fernsehens der Autoren“.

Ab 1988
Sendung des unabhängigen informationsorientierten Programms der DCTP (SPIEGEL TV, STERN TV, Kulturmagazine) auf RTL und SAT.1. Später auch auf VOX mit weiteren Partnern wie SÜDDEUTSCHE TV, NZZ FORMAT, BBC u.a.. Verantwortlich für die Produktion der unabhängigen Kulturmagazine 10 vor 11, News & Stories und Primetime/Spätausgabe (ausgezeichnet mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis, 2002)

1993
Heinrich-Böll-Preis

1996
Ricarda-Huch-Preis

2000
Publikation Chronik der Gefühle, Erzählungen (2 Bände), Suhrkamp

2001
Publikation Der unterschätzte Mensch (gemeinsam mit Oskar Negt), (2
Bände), Verlag Zweitausendeins

2001
Bremer Literaturpreis und Schiller-Gedächtnis-Preis des Landes Baden-Württemberg

2003
Publikation Die Lücke, die der Teufel lässt, Erzählungen, Suhrkamp Verlag
Georg-Büchner-Preis der Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt

Carla Kniestedt
Porträt: Carla Kniestedt
Carla Kniestedt. [Bild: rbb/Oliver Kröning]

Geboren am 16. Mai 1960 in Leipzig.

Nach ihrem Abitur 1978 an der erweiterten Oberschule Berlin absolvierte sie im Direkt- und Fernstudium ihr Journalistikstudium an der Universität Leipzig.

Von 1982 bis 1988 war sie Redakteurin bei „Neues Deutschland“.

1989 bis 1990 arbeitete sie als freischaffende Korrektorin und Autorin für Buchverlage.

1990 bis 1991 fungierte Carla Kniestedt als Pressesprecherin des Warenhauses Berlin am Alexanderplatz.

Seit 1991 ist sie freiberuflich als Journalistin und Moderatorin tätig. So unter anderem für den MDR („espresso“ und „Zwischentöne“), für SFB („Berliner Platz“), für den ORB („Vorwahl Potsdam“, „Zeit läuft“, „Bitte anrufen“, „Abendjournal“.

Zudem moderierte sie bei der ORB-Hörfunkwelle Antenne Brandenburg und bei Radio 1.

1998 wurde Carla Kniestedt mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Förderpreis ausgezeichnet.

Carla Kniestedt ist geschieden und hat drei Kinder.

Horst Königstein (†)

Geboren am 26.07.1945 in Bremen, gestorben am 12. Mai 2013 in Hamburg
deutscher Redakteur, Autor und Regisseur; Prof. Dr. phil.
Redakteur; auch Herausgeber; Publizist, Autor, Essayist; Regisseur

Herkunft
Horst Königstein wurde am 26. Juli 1945 in Bremen geboren und wuchs dort als Einzelkind auf. Sein Vater war ursprünglich kaufmännischer Angestellter, arbeitete dann auf einer Werft und führte schließlich mit seiner Frau einen Lebensmittelladen in Bremen.

Ausbildung
Der früh für die Welt des Kinos begeisterte Schüler K. schrieb Filmkritiken für die Schülerzeitung, jobbte als Platzanweiser und war während des Studiums an der Pädagogischen Hochschule in Bremen (1965-1967) freier Mitarbeiter der Zeitschrift "Film" und von Radio Bremen (Hörfunk). Nach dem Examen in Bremen studierte er in Hamburg Soziologie. 1975 promovierte K. zum Dr. phil. mit der Dissertation "Bausteine einer emanzipatorischen Medienpädagogik".

Wirkung
Die Berufstätigkeit begann K. ab 1968 im Bereich Fernsehen bei Radio Bremen und machte in diesem Jahr zum Thema Horrorfilm seinen ersten kurzen Beitrag für die Reihe "Hinter der Leinwand". 1970 wechselte er als Redakteur zum Norddeutschen Rundfunk in Hamburg und betreute dort in der Redaktion "Weiterbildung" Sendereihen für Jugendliche ("Sympathy for the Devil"), ferner Reihen über Kommunikationsforschung und Alltagsgeschichten. Er förderte in besonderem Maße den Dokumentarfilm und den historischen Recherchefilm, darunter auch Projekte von Klaus Wildenhahn. Ab 1982 betreute K. Produktionen für das "Familienprogramm" und entwickelte mit Heinrich Breloer eine dokumentarisch-szenische Mischform, die in Fernsehspielen wie "Das Beil von Wandsbek" nach Arnold Zweigs Roman "Die Staatskanzlei" oder in "Die Manns" ihren Niederschlag fand. Nebenbei wurde er ab 1972 als Gastdozent an verschiedenen Hochschulen tätig und fand noch Zeit, Texte für Udo Lindenberg, Peter Gabriel oder Tom Robinson zu schreiben.

In den 80er Jahren arbeitete K. neben seinen redaktionellen Verpflichtungen zunehmend als Autor und Regisseur und wurde für seine, die Alltagsgeschichte der Deutschen im 20. Jahrhundert auslotenden, Geschichten mit diversen internationalen Preisen bedacht. Sein Wirklichkeitsinteresse dehnte sich auch auf die Träume der Menschen und die Stars, die sie widerspiegeln, aus. So schrieb er u. a. "Der Tag, an dem Elvis nach Bremerhaven kam", inszenierte dann mit "Haus Vaterland" eine Revue aus der Nazizeit und das Stück "Besuch bei Joan" über die alternde Joan Crawford, die Auskunft über die Kunstfigur gibt, die sie in Hollywood zu sein hatte. Mit Wolfgang Menge realisierte K. das Großprojekt "Reichshauptstadt privat" über das Alltagsleben in Berlin im Dritten Reich.

Eine seiner Lieblingsproduktionen wurde "Gütt – Ein Journalist", ein Film über den Niedergang des deutschen Journalismus. Mit dem DDR-Schauspieler Rolf Hoppe in der Hauptrolle machte er das 1990 gezeigte Fernsehessay "Kohl. Ein deutscher Politiker". Ein "schillerndes Kapitel deutsch-deutscher Zeitgeschichte" inszenierte er nach Ansicht des Hamburger Abendblatts (8.11.1995) mit der Politsatire "Dicke Freunde" über die Verbindungen zwischen dem CSUVorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, dem Fleischgroßhändler Josef März und dem Devisenbeschaffer der DDR, Alexander Schalck-Golodkowski. Stets attestierte die Kritik dem engagierten Filmemacher, dass seine Arbeiten keine "Tribunale" waren, sondern "visuelle Testamente von Lebensläufen", und er zwar keine hohe Einschaltquoten garantierte, aber den "Untiefen zeitgenössischer Alltagskultur" filmische Denkmäler zu setzen wusste (Hbg. Abl., 24.12.1994).

1989 wurde K. Redakteur für Sonderprojekte im Bereich Fernsehspiel/Unterhaltung/Serien des NDR und betreute seither in dieser Eigenschaft u. a. alle Dokudramen von Breloer und Claus Strobel. 1991 übernahm er zudem eine Professur für den Bereich "Fernsehen" an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Als Kinoregisseur debütierte K. 1990 mit dem Film "Hard Days, Hard Nights", in dem er eine englische Popgruppe aus Liverpool ins St. Pauli der deutschen Nachkriegszeit aufbrechen lässt.

Dass K. mit Heinrich Breloer eines der kreativsten Duos bundesdeutscher Fernsehgeschichte wurde, bewies nach übereinstimmender Kritikermeinung einmal mehr der zu Jahresende 2001 gezeigte ARD-Mehrteiler "Die Manns" über die Großfamilie des Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann. Nach jahrzehntelanger Vorarbeit hatte K. mit dem Regisseur das Drehbuch zu dem hoch gelobten Breloer-Dreiteiler verfasst und wurde für seine Leistung mit einem der insgesamt neun an "Die Manns" vergebenen Grimme-Preise ausgezeichnet.

Werke
Arbeiten als Autor und Regisseur u. a.: "Der Tag, an dem Elvis nach Bremerhaven kam" (79), "Das Beil von Wandsbek" (82), "Du bist meine Mutter" (83), "Haus Vaterland" (83; 3 Teile), "Treffpunkt im Unendlichen" (84), "Die Geldverleiherin" (85), "Besuch bei Joan" (85), "Reichshauptstadt privat" (87; 2 Teile), "2000 Hamburg 2000" (89), "Die Staatskanzlei" (89), "Hard Days, Hard Nights" (90), "Kohl. Ein deutscher Politiker" (90), "Saddam. Einübung in ein Tribunal" (91), "Kollege Otto" (91), "Gütt - Ein Journalist" (91), "Hamburger Gift" (92), "Der Mann im
schwarzen Mantel" (94), "Dicke Freunde" (95), "Todesspiel" (97; 2 Teile), "Jud Süß - Ein Film als Verbrechen?" (01), "Die Manns - Ein Jahrhundertroman" (01; 3 Teile). Theater u. a.: "Nächte mit Joan" (96; Hamburg), "Elixier" (98; Leipzig), Millers "Mr. Peter's Connections" (00; Hamburg), Grass' "Mein Jahrhundert" (00; UA, Hamburg).
6. Dezember 2003 (MA-Journal) - NDR: "Verkauftes Land". Fernsehspiel (Doku-Drama) über die Zeit der Treuhand.
Preise/Auszeichnungen

Auszeichnungen u. a.:
Kurt-Magnus-Preis (69), mehrere Grimme-Preise und Besondere Ehrung des Adolf-Grimme-Preises (93), Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste (91), Bayerischer Kulturpreis (91), Goldener
Gong (91), DAG-Preis in Gold (93), Adolf-Grimme-Preis in Gold (02), Bayerischer Fernsehpreis-Sonderpreis (02).

Quelle: Munzinger-Archiv


Harald Lesch
Porträt: Prof. Harald Lesch
Prof. Harald Lesch.
[Foto: ZDF / Johanna Brinckman]

Harald Lesch, Jahrgang 1960.

Abitur an der Theo-Koch-Schule Grünberg.

Studium der Physik und Philosophie an den Universitäten Gießen und Bonn.

Doktorand am Max-Planck-Institut für Radioastronomie.

Promotion und Habilitation an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Professor für Astrophysik an der Ludwig-Maximilian-Universität München

Lehrbeauftragter an der Hochschule für Philosophie München.

Buchautor, Moderator und Protagonist zahlreicher Wissenschaftsendungen:

  • FRAG DEN LESCH
  • FASZINATION UNIVERSUM
  • LESCHS KOSMOS
  • TERRA X LESCH & CO
  • ALPHA CENTAURI

Presenter der Terra X Dokumentation "DER GROSSE ANFANG - 500 JAHRE REFORMATION".

Zusammen mit Philip Häusser Protagonist des YouTube-Kanals TERRA X LESCH & CO..

Wolf von Lojewski

 

 


Marcel Mettelsiefen

Geboren 1978.

Lebt in Berlin.

Marcel Mettelsiefen, aufgewachsen in Spanien und Deutschland, begann nach dem Abitur zu fotografieren. Zum Fotojournalismus kam er über seine Mitarbeit an der 1998 gegründeten Zeitschrift "Zenith - Zeitschrift für den Orient". Mettelsiefen ist bis jetzt Bildchef und Mitherausgeber der Zeitschrift Zenith.

Im Jahr 2000 reiste er für Monate nach Israel und Palästina und fotografierte dort für die Nachrichtenagentur AP. Nach seiner Rückkehr aus dem Nahen Osten begann eine Zusammenarbeit mit der Nachrichtenagentur dpa, für die er aus Krisengebieten wie Afghanistan (2001), Irak (2003) und Haiti (2004) berichtete. Neben seiner Arbeit als Fotograf, begann Marcel Mettelsiefen 2004 ein Medizinstudium an der Berliner Charité. Ende 2008 unterbrach er sein Studium und ging für 13 Monate nach Afghanistan, um dort ein fotografisches Langzeitprojekt zu realisieren. Es folgt eine enge Zusammenarbeit mit Christoph Reuter, stern-Korrespondent in Kabul.

2009 veröffentlicht er zusammen mit Reuter das Buch "Kunduz, 04. September 2009. Eine Spurensuche", eine Recherche des Luftangriffs im Süden der Stadt Kunduz und eine Porträtserie der Hinterbliebenen der insgesamt 92 Zivilisten, die dabei ihr Leben verloren. Das Projekt wurde 2010 für einen Henri Nannen Preis nominiert. Die begleitende Ausstellung wurde in Potsdam (2010), Hamburg (2010) und München (2011) präsentiert. Bundesverteidigungsminister zu Guttenberg besuchte im Mai 2010 die Ausstellung und bat bei den Vermittlungen für die Entschädigungen der Opferfamilien mitzuhelfen. Ende August 2010 wurde jede Familie mit 5000 Euro entschädigt. Ein Teil des Projektes ist in der internationalen Wanderausstellung „Freedom to Create“ zu sehen.

Im Frühjahr 2011 hat Marcel Mettelsiefen im Auftrag der Magazine stern, Der Spiegel und Geo in Ägypten, Libyen, Syrien und Afghanistan fotografiert.

Im Dezember 2011 hat Mettelsiefen angefangen zu filmen. Insgesamt 14 Mal ist er undercover in das revolutionäre Syrien gereist. Entstanden sind u.a. "Heimlich in Homs – Im Herzen des Syrischen Aufstandes“ für die ARD ( ausgezeichnet mit dem Axel Springer Preis, die 30 minütige Doku “Homs – a city under siege“ für CNN, ausgezeichnet mit dem Edward R. Murrow Award, und zahlreiche weitere Stücke für ZDF, ARD, canal+, channel4 und Al Jazeera.


Mai Thi Nguyen-Kim
Porträt: Mai Thi Nguyen-Kim
Mai Thi Nguyen-Kim. [Foto: WDR/Linda Meiers]

Mai Thi Nguyen-Kim, Jahrgang 1987.

Abitur Bergstraßengymnasium Hemsbach.

Studium der Chemie Universität Mainz und Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Doktorandin RWTH Aachen, Harvard University, Fraunhofer-Institut für Angewandte

Polymerforschung. Promotion Universität Potsdam.

Moderatorin der WDR-Wissenschaftssendungen QUARKS UND PLANET WISSEN.

Sie gehört mit Harald Lesch und Philip Häusser zum Team der ZDF-Sendung TERRA x LESCH & CO und betreibt im Gemeinschaftsangebot FUNK für Jugendliche und junge Erwachsene von ARD und ZDF den YouTube-Kanal MAILAB.

Buchautorin.

 


Frederick Pleitgen
Porträt: Frederick Pleitgen
Frederick Pleitgen. [Foto: WDR]

Frederik Pleitgen, geboren 1976.

Studium Nordamerikanistik Bonn und Berlin.

School of Journalism New York University.

Institute for Cultural Diplomacy San Fernando Valley.

Arthur F. Burns Fellowship International Center for Journalists Atlanta.

ZDF- und RTL Hauptstadtstudio.

Moderation RTL Nachtjournal.

CNN International Korrespondent Deutschland.

Senior International Correspondent CNN London.


Astrid Randerath
Porträt: Astrid Randerath
Astrid Randerath. [Quelle: ZDF]

Geboren am 1.4.1965

Ausbildung

1984 bis 1992
Studium der Fächer Spanisch, Germanistik und Komparatistik, Nebenfächer Politik und Pädagogik an der RWTH Aachen, währenddessen freie Mitarbeit und zahlreiche Praktika von der "Kirchenzeitung des Bistums Aachen" bis zu "RTL Explosiv"

1989
DAAD-Stipendum für Granada (Spanien)

1992
Staatsexamen an der RWTH Aachen

1997
Journalistenstipendium der "Heinz-Kühn-Stiftung" für Honduras

Berufserfahrung

1992 bis 1993
Volontärin bei Radio Rur NRW

1993 - 1995
Redakteurin und Moderatorin bei Radio Rur NRW

1995 - 1996
Moderatorin bei Radio Antenne Sachsen-Anhalt

1996 - 1998
Freie Redakteurin beim WDR-Fernsehen "Aktuelle Stunde" und ZDF-Landesstudio NRW

1998 - 2001
Redakteurin bei "Frontal" mit Hauser und Kienzle

Seit 2001
Redakteurin und Reporterin bei Frontal21

Auszeichnung

2001
Journalistenpreis der "Deutschen Lungenstiftung" für den Frontal-Beitrag "Bergarbeiterbronchitis-Kumpel kämpfen um Berufskrankheitenrente"

Gerd Ruge (†)

Geboren am 9. August 1928 in Hamburg, gestorben am 15. Oktober 2021

Gerd Ruge begann seine berufliche Laufbahn nach Besuch der Rundfunkschule des NWDR 1949 als Redakteur beim Westdeutschen Rundfunk in Köln. Mit aktuellen Sendungen aller Art betraut, wurde er dann als Rundfunkreporter im Ausland eingesetzt. 1950 war Ruge der erste bundesdeutsche Journalist nach dem Krieg, dem ein Visum für Jugoslawien erteilt wurde. Während der Kriege in Korea und Indochina fiel die Auseinandersetzung mit dem Kommunismus in sein Aufgabengebiet, weitere Reisen führten ihn nach Südosteuropa und Amerika. 1956 ging Ruge als erste ständiger Korrespondent aus der Bundesrepublik auf drei Jahre für die ARD nach Moskau. Im Mai 1959 übertrug man Ruge dann die Leitung des ARD-Fernsehteams bei internationalen Konferenzen (u.a. Vierer-Konferenz der Außenminister in Genf und Gipfelkonferenz in Paris im Mai 1960).

Von 1961 bis 1964 war Gerd Ruge außenpolitischer Redakteur und Leiter der Abteilung "Zeitfunk" (Hörfunk und Fernsehen) beim WDR. Im Jahr 1963 hob er gemeinsam mit Klaus Bölling die ARD-Sendung "Weltspiegel" aus der Taufe. Von 1964 bis 1969 war Ruge Amerika- und Washington-Korrespondent der ARD. Im Anschluss, von 1970 bis 1973 ging er als ARD-Chefkorrespondent und Leiter des WDR-Studios nach Bonn. Anfang 1973 schied Ruge beim WDR aus und ging als Korrespondent der Tageszeitung "Die Welt" nach Peking (1973-1976). Von 1976 bis 1977 war Ruge Fellow des East Asian Research Center der Harvard University/USA. 1977 wurde er ARD-Hörfunkkorrespondent in Moskau. Im Frühjahr 1981 ernannte man ihn zum WDR-Fernseh-Sonderkorrespondenten. Gerd Ruge übernahm auch die Leitung des politischen Fernsehmagazins "Monitor" und der Auslandssendung "Weltspiegel" beim WDR. Zum 1. Januar 1984 übernahm Ruge zusätzlich zur Leitung der Programmgruppe Ausland für zwei Jahre die Position des Chefredakteurs Fernsehen beim WDR. Von Januar bis Dezember 1986 war Ruge vom WDR für die Position des Executive Directors der privaten holländischen Stiftung "Alderinck Foundation for East-West Communication" beurlaubt. 1987 kehrte Ruge als Leiter des Moskauer ARD-Studios zum WDR zurück. Bewegende Reportagen und präzise Interviews, profunde Analysen und prägnante Gewichtung der politischen Ereignisse in der früheren Sowjetunion haben ihm während seiner Moskauer Zeit einmal mehr Anerkennung und Auszeichnungen eingebracht. Im August 1993 gab Gerd Ruge die Leitung des Moskauer ARD-Studios an Thomas Roth ab und ging zum 1. September 1993 in den Ruhestand. Für die ARD war Ruge weiterhin tätig. Seine Reisereportagen unter dem Reihentitel "Gerd Ruge unterwegs", die seit 1993 im Weihnachtsprogramm der ARD laufen, sind Publikumsmagneten.

Mit dem Einstieg der ARD beim Kulturkanal 3sat zum 1. Dezember 1993 moderierte Gerd Ruge außerdem (im Wechsel mit Focus-Chefredakteur Helmut Markwort) bis Juli 2001 die 3sat-Talkrunde "NeunzehnZehn".

Von Oktober 1997 bis 2001 war Gerd Ruge Leiter des Bereichs Fernsehjournalismus an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. 1999 war Ruge Präsident der Jury des "Prix International des Correspondants de Guerre".

Werke, Publikationen

"Boris Pasternak - Biographie" (1958)
"Gespräche in Moskau" (1961)
"Vergessene Kinder Europas? - Europäisches Antlitz jenseits des Eisernen Vorhangs" (1963)
"Deutschland und die Sowjetunion" (1972 zusammen mit Heinz Geyr)
"Begegnungen mit China - Eine Weltmacht im Aufbruch" (1978)
"Zwischen Washington und Moskau - Europa in der Konfrontation der Supermächte"
"Michael Gorbatschow" (1990; Biographie)
"Der Putsch. Vier Tage, die die Welt veränderten" (1991)
"Weites Land - Russische Erfahrungen, russische Perspektiven" (1996)
"Sibirisches Tagebuch" (1998)

Preise und Auszeichnungen

Adolf-Grimme-Preis in Gold 1964 (als Co-Autor der 15teiligen TV-Serie "Das dritte Reich")
Adolf-Grimme-Preis in Silber 1969 (mit dem Presse-Preis; für den Bericht über die Ermordung Robert Kennedys)
Zwei Bambis in Gold (1970 für Amerika-Berichterstattung, 1972 als beliebtester politischer Moderator)
Bundesverdienstkreuz (1972)
Goldener Gong (1991 - für den Einsatz während des Staatsstreiches)
Sonderpreis des bayerischen Ministerpräsidenten (1991 - für Berichterstattung aus der früheren Sowjetunion)
Telestar 1991
"Besondere Ehrung" zum Adolf-Grimme-Preis (1992, mit Gordian Troeller)
Goldene Kamera und Goldene Rosine (1992)
"Kulturpreis Berliner Bär" (1992)
Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1992)
Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen (1993)
1. Preis des russischen Journalistenverbandes
1. Preis der russischen Handelskammer (1993 - für den Film "Kaputt" - Die Zerstörung der Umwelt in der SU)
"Goldene Feder" (1998)
RTL-Fernsehpreis "Goldener Löwe" (1998)
Alexandr-Men-Preis (1999)
Otto-Hahn-Friedensmedaille (1999)
Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2001

 

Zum Tode unseres Kollegen, HJF-Preisträgers und Vereinsmitglieds Gerd Ruge:

„Wir haben ein bisschen gelacht, wir haben ein bisschen geweint…“

Eine Erinnerung an den großen Reporter und Kollegen Gerd Ruge.

Von Thomas Roth

Wenn geschossen wird und schwere Gefechtspanzer durch die Stadt fahren sollte man Angst haben. Ich hatte Angst. Besonders damals in der zweiten Nacht des Putsches in Moskau im August 1991. Gerd Ruge hatte keine. Er behielt ganz einfach die Ruhe. Wie immer. Wir standen in jener dramatischen Nacht mit einem Kameramann, der eigentlich ein Tonmann war, am Moskauer Gartenring, einem großen Boulevard im Zentrum der Stadt. In dieser Nacht starben drei junge Leute durch Querschläger oder von Panzern überrollt und in Wahrheit begann schon in dieser Nacht das Ende der einst so mächtigen Sowjetunion.

Gerd Ruge berichtete viele Stunden live mit großer Kenntnis und mit ebenso großer Besonnenheit von den Moskauer Geschehnissen. Vom Aufstieg wie vom Niedergang Michail Gorbatschows, den er sehr gut kannte und schätzte, und den gewaltigen Veränderungen im östlichen Europa. Wie zuvor auch schon aus den USA und aus China. Ruge war stets geprägt von sehr großer Kenntnis der Länder, aus denen er berichtete – er ist vielleicht der belesenste Journalist, den ich je kennengelernt habe - , aber er stand nie über den Dingen. Schon gar nicht über den Menschen. Er konnte die Menschen mit ein paar knappen Worten ´aufschließen´ - ob in der Eiseskälte im tiefsten Sibirien oder irgendwo im Süden Afrikas. Die Menschen dort, aber auch die deutschen Zuschauer haben ihm zutiefst vertraut. Zurecht. Und das ist das höchste Gut, das ein Journalist in einem Journalistenleben erreichen kann. Die heute soviel diskutierte „Haltung“ zu haben war für ihn keine theoretische Kategorie, sondern eine Selbstverständlichkeit. Es ist kein Zufall, dass er zu den Mitbegründern von „Amnesty International“ gehörte und das nicht als Widerspruch, sondern als selbstverständliche Ergänzung zu seiner journalistischen Arbeit sah. Obwohl kritischer Journalist war er eben zugleich von einer tiefen Humanität geprägt, die man bei ihm auch im Alltag spürte, wenn man das Glück hatte ihn über eine längere Zeit dabei erleben zu dürfen.

An dem Tag als in Moskau klar wurde, daß der Putsch endgültig zusammengebrochen und der Weg zurück in den Betonkommunismus verschlossen war, wurde Ruge live im ARD Fernsehen gefragt, was er denn dann getan habe. Und, ganz Ruge, antwortete er fast schon beiläufig, dass er sich mit russischen Freunden getroffen habe. Zusammen „haben wir ein bisschen gelacht und ein bisschen geweint!“

Vielleicht erinnert man ihn mit dieser Haltung am besten. Ein wenig lachend und ein wenig weinend.


Monika Sandhack

Redaktionsleitung des 3sat-Magazins "Kulturzeit".  

Denis Scheck

Geboren am 15.12. 1964 in Stuttgart, lebt in Köln.

Studium der Germanistik, Zeitgeschichte und Politikwissenschaft in Tübingen, Düsseldorf und Dallas.

Arbeitete als literarischer Agent, Übersetzer und Herausgeber (u.a. von Michael Chabon, Robert Stone, Harold Brodkey, Ruth Rendell, David Foster Wallace) und freier Kritiker.

Seit 1996 Literaturredakteur im Deutschlandfunk.

2000 – 2002 Mitglied der Jury des Ingeborg-Bachmann-Preises.

2004/2005 Gastprofessor für Literaturkritik an der Georg-August-Universität Göttingen.

2006 Mitglied in der Jury des Deutschen Buchpreises.

Herausgeber der „Mare-Bibliothek“ und von „Arche Paradies“.

Seit 2003 Moderator des ARD-Literaturmagazins „Druckfrisch“.

Autor diverser Sachbücher, zuletzt zusammen mit Eva Gritzmann: „Sie & Er: der kleine Unterschied beim Essen und Trinken“.

Auszeichnungen:

  • 2011 Deutscher Fernsehpreis
  • 2007 Übersetzerbarke
  • Kritikerpreis des deutschen Anglistentages
Jonas Schreijäg
Porträt: Jonas Schreijäg
Jonas Schreijäg

Jonas Schreijäg, Jahrgang 1989

Gymnasium Hechingen.

Politik- und Journalistikstudium Universitäten Freiburg, Madrid, Leipzig.

Freier Journalist (u.a. Schwarzwälder Bote).

ZDF- und SWR-Hospitanzen.

NDR-Volontariat.

Freier Journalist und Filmemacher v.a. Panorama und strg_f (NDR).

Grimmepreis 2020.


Luc Walpot
Porträt: Luc Walpot
Luc Walpot. [Bild: WDR]

Luc Walpot, geboren 1959.

Abitur Eupen, Belgien.

Studium Politik und Soziologie RWTH Aachen.

Nachrichtenrededaktion Belgischer Rundfunk.

Reporter WDR.

Reporterpool ZDF.

Studioleiter ZDF Kairo.

Leiter „heute-Redaktion“.

Leiter ZDF-Studio Istanbul.

Oliver Welke
Porträt: Oliver Welke
Oliver Welke. [Bild: ZDF/ Willi Weber]

Geboren 1966 in Bielefeld.

Oliver Welke studiert in Münster Publizistik und beginnt seine Karriere in den 80er Jahren beim WDR im Fernsehen und Rundfunk.

Seit Mai 2009 ist Oliver Welke der Anchorman, der im ZDF ausgestrahlten Nachrichtensatire „heute show“, die seit 2010 nunmehr wöchentlich gesendet wird. Die heute show ist unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis, dem Deutschen Fernsehpreis vier Deutschen Comedy Preisen und dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis ausgezeichnet. 2012 erhält Oliver Welke den Deutschen Comedy Preis in der Kategorie „Bester Komiker“.

Seit 1996 moderiert Oliver Welke regelmäßig Sportsendungen im TV (u.a. “ran – Sat.1 Fußball”, “täglich ran” und Champions League auf Sat.1). Für die Saison 2006/2007 wird er TV-Anchorman der Fußball-Bundesliga bei arena. Für ProSieben steht er 2007/2008 bei den die UEFA-Cup-Heimspielen des FC Bayern München vor der Kamera. Für Stefan Raab’s TV Total moderiert Oliver Welke die Sport-Events auf ProSieben (u.a. die Wok-WM, Parallelslalom, Stock Car Crash Challenge, Promi-Pokern, Turmspringen). Von August 2009 gehörte er zum Moderatorenteam von Sat.1 „ran“. Dort präsentiert er Spiele der Europa League und der Champions League. Seit Sommer 2012 präsentiert er im ZDF die „Champions League“.

Zusammen mit Oliver Kalkofe, Dietmar Wischmeyer und anderen Comedians ist er Mitte der 90er Jahre Autor und Sprecher der preisgekrönten Kult-Comedy-Show „FRÜHSTYXRADIO“ (radio ffn, ORB Fritz). Seit 1996 ist Oliver Welke als Sportmoderator, u.a. für Sat.1 (ran Bundesliga, UEFA Champions League) aktiv. 2001 erhält Oliver Welke den Deutschen Fernsehpreis für die beste Moderation einer Sportsendung.

2004 gelingt Oliver Welke mit der Edgar-Wallace-Parodie „Der WiXXer“ als Drehbuchautor (mit Oliver Kalkofe und Bastian Pastewka) und Darsteller der erste große Kinoerfolg. Die Fortsetzung „Neues vom WiXXer“ (2007) erobert sofort Platz 1 der deutschen Kinocharts. Fast 3 Millionen Zuschauer sehen die kriminalistisch-humoristischen Abenteuer „Der WiXXer“ und „Neues vom WiXXer“ im Kino. Für den Fernsehsender Comedy Central synchronisiert Oliver Welke neben aktiver Mitarbeit an den Synchrondrehbüchern zusammen mit Oliver Kalkofe das vielfach preisgekrönte englische Comedyformat „Little Britain“.