Johannes Hano, Nasser Haddar und Ariane Reimers

Porträts: Oliver Welke und Denis Scheck
v.l.: Nasser Haddar (Sonderpreis), Ariane Reimers (Förderpreis) und Johannes Hano (Preisträger).

Die Mitgliederversammlung und Jury des Vereins zur Verleihung des Hanns-Joachim-Friedrichs-Preises für Fernsehjournalismus hat auf ihrer jährlichen Sitzung am 28. März 2011 in Berlin für das Jahr 2011 folgende Preisträger ausgewählt.

Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Johannes Hano

Der ZDF-Korrespondent Johannes Hano erhält den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis 2011 für Fernsehjournalismus.
In ihrer Begründung lobte die Jury die präzisen und aufklärenden Analysen und Berichte Hanos über die Natur- und Nuklearkatastrophe in Japan. Trotz der unübersichtlichen und sich ständig verändernden Informationslage, vermochte er die politischen, wirtschaftlichen und technischen Entwicklungen überlegt einzuordnen, ohne zu verharmlosen und ohne zu dramatisieren. Auch in einer Ausnahmesituation blieb Johannes Hano den Maßstäben eines kritischen, unbestechlichen Journalismus verpflichtet. In der Reihe vieler guter Berichte deutscher Korrespondenten ragt dieser Stil in besonderem Maße heraus - im Sinne von Hanns-Joachim Friedrichs, der als Korrespondent jahrelang aus dem Ausland berichtet hat.

Die Jury würdigt mit dem Preis auch die engagierten und mutigen Mitarbeiter des Auslandsstudios Peking, die unter schwierigen politischen Bedingungen eine wahrheitsgetreue Berichterstattung erst ermöglichen.

Johannes Hano, Jahrgang 1963, ist Leiter des ZDF-Studios Peking, gleichzeitig verantwortlich für das ZDF-Büro Tokio, zuvor Korrespondent für das ZDF-Hauptstadtstudio und Reporter für Frontal 21.

Der Preis ist mit 5000 € dotiert.

Hanns-Joachim-Friedrichs-Förderpreis für Ariane Reimers

Der Förderpreis 2011 geht in diesem Jahr an die NDR-Korrespondentin und Reporterin Ariane Reimers.
Ihre Reportagen aus dem Norden Japans für Tagesschau und Tagesthemen gehören zum Besten, was das Fernsehen über die Krise in Japan gesendet hat. Die persönlichen Eindrücke, die Ariane Reimers auf ihrer Reise durch die Trümmerwüste der Region gesammelt hat, die Begegnungen mit den Menschen im Schockzustand und die bedrückenden Aufnahmen ihres Kamerateams haben den Fernsehzuschauern in Deutschland sowohl ein wirklichkeitsnahes Bild der äußeren Geschehnisse wie einen sensiblen Einblick in die seelische Verfassung der Opfer vermittelt.

Die Jury zeichnet den Mut der Reporterin aus, sich für den Weg in diese unsichere Region entschieden zu haben. Ihre Fähigkeit, zu sehen und zu hören und darüber eindringlich zu berichten, ist ebenso außergewöhnlich, wie ihre Weigerung, Klischees der Krisenberichterstattung zu bedienen.

Ariane Reimers, Jahrgang 1973, ist seit 2010 ARD-Korrespondentin in Peking, zuvor Autorin für das ARD-Politmagazin Panorama und Redakteurin bei den Tagesthemen.

Der Förderpreis ist mit 2500 € dotiert.

Hanns-Joachim-Friedrichs-Sonderpreis für Nasser Haddar

Einen Sonderpreis 2011 verleiht die Jury dem libyschen Staatsbürger Nasser Haddar. Als freier Mitarbeiter von Al-Dschasira dokumentierte der Computeringenier im Internet die Proteste und Kämpfe in Libyen. Dabei gelang es ihm, die Internetsperre der libyschen Staatsführung zu umgehen. Nasser Haddar war dabei, als ein Kameramann ums Leben kam. Er selbst wurde verletzt. Die Jury zeichnet ihn stellvertretend für all jene aus, die vor Ort unter höchstem Risiko die Weltöffentlichkeit über die Lage in Krisengebieten unterrichten.

Der Sonderpreis ist mit 2500 € dotiert.